Dresden – Die Vorwürfe, die im Mai, spätestens aber im Dezember 2016 ans Licht kamen, wiegen schwer: Bei der Dresdner Parkeisenbahn ist ein Jugendlicher sexuell missbraucht worden. Eine Expertenkommission sollte nun klären, ob es weitere Vorfälle gab. Die Ergebnisse wurden heute vorgestellt.
Knapp ein Jahr nach dem Bekanntwerden des sexuellen Missbrauchs bei der Dresdner Parkeisenbahn steht fest, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Laut der Untersuchungskommission gibt es bisher keine Hinweise auf weitere Vorfälle. Dennoch muss sich das Schlösserland Sachsen, dass die Dresdner Parkeisenbahn betreibt, vorwerfen lassen, nicht schon eher gehandelt zu haben. Denn schon 2014 war es zu ersten Vorwürfen von sexuellen Übergriffen gekommen. Doch die Verantwortlichen hielten ein Kinderschutzkonzept damals für überzogen.
Kritik an dem verspäteten Vorgehen der Parkeisenbahn übt auch Heike Mann von Shukura. Sie ist an der Ausarbeitung des neuen Kinderschutzkonzeptes maßgeblich beteiligt. Um solche Vorfälle in Zukunft zu unterbinden, sollen Privatfahrten von einzelnen Mitarbeitern mit minderjährigen Parkeisenbahnern deshalb grundsätzlich untersagt werden. Doch wie ein privater Kontakt in der Freizeit generell verhindert werden soll, bleibt offen.
Das heute 17-jährige Opfer war jahrelang von einem Mitarbeiter der Parkeisenbahn sexuell missbraucht worden. Nach bekanntwerden der Vorfälle hatte sich der Tatverdächtige Tilo H. im Mai 2016 das leben genommen.