Leipzig - Fahrgäste der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) dürfen ab Mai in Bussen und Bahnen keine E-Scooter mehr mitnehmen. "Grund für diese Entscheidung sind aktuelle Bewertungen zum Brandschutz in den Fahrzeugen nach Vorfällen im Ausland", teilte die LVB am Donnerstag in Leipzig mit. Aufgrund der derzeit niedrigen Sicherheitsanforderungen an die E-Tretroller sei die Wahrscheinlichkeit eines Akkubrandes deutlich höher als bei anderen Elektrofahrzeugen.
Ende Februar hatten sich zahlreiche Verkehrsunternehmen für ein Mitnahmeverbot von E-Tretrollern in Bussen und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs ausgesprochen.
"Solch ein Brand in einem Bus oder einer Bahn birgt erhebliche Gefahren für Fahrgäste und Mitarbeiter durch giftigen Brandrauch, Flamm- und Explosionswirkung."
Die im Brandfall freigesetzten Gase seien bereits in geringer Konzentration toxisch. Zudem erfolge die Rauchfreisetzung in Sekundenschnelle.
Sobald die Hersteller das bestehende Risiko beseitigt haben, sollen E-Scooter wieder für die Mitnahme zugelassen werden. Pedelecs, Elektro-Rollstühle und vierrädrigen Elektromobile für mobilitätseingeschränkte Menschen seien von dem Verbot nicht betroffen.
Das Thema beschäftigt auch die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Allerdings wurde in der Landeshauptstadt noch keine endgültige Entscheidung getroffen. "Die Vorfälle in anderen europäischen Städten kennen wir und werden unter Einbeziehung von Fachleuten und der Feuerwehr eine Analyse potenzieller Gefahren für unsere Fahrgäste vornehmen", teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Man sei im Austausch mit anderen Verkehrsunternehmen und auch mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der sich für das Mitnahmeverbot von E-Scooter in öffentlichen Verkehrsmitteln ausgesprochen hatte. (mit dpa)