Mo, 11.03.2024 , 16:58 Uhr

Ist der Angeklagte schuldunfähig?

Mord aus Heimtücke? Tödlicher Messerangriff in Dresdner Straßenbahn vor Gericht

Dresden - Im Juli letzten Jahres hat sich in einer DVB-Straßenbahn eine schreckliche Bluttat ereignet, jetzt steht der mutmaßliche Messerstecher vor dem Dresdner Landgericht.

Dem 33 Jahre alten Somalier wird seitens der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, am Vormittag des 08. Juli 2023 in der Straßenbahnlinie 7 einen ihn flüchtig bekannten Landsmann mit einem Messer niedergestochen zu haben. Schauplatz des grausamen Verbrechens: Die Haltestelle Malterstraße im Dresdner Stadtteil Löbtau. Laut Staatsanwaltschaft soll Awale A., so der Name des Beschuldigten, seinen Bekannten noch in der gelben Bahn begrüßt haben. Doch dann eskalierte die Situation: Der Angeklagte zog laut Anklage ein etwa 20 cm langes Küchenmesser aus seinem Rucksack - stach mehrfach hinterrücks auf den 40-Jährigen ein. 

Erst bei dem Fluchtversuch des Geschädigten in Richtung Fahrerkabine soll der Messerstecher von Fahrgästen der Straßenbahn davon abgehalten worden sein, auf den wehrlosen Mann weiter einzustechen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an - Festnahme noch am Tatort! Das blutüberströmte Opfer erlag später seinen schweren Verletzungen in einer Klinik. 

Gemäß den geltenden Gesetzen droht A. bei einer Verurteilung wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe. Nach Sachsen Fernsehen-Reporterangaben verhielt sich der Angeklagte bei Prozessstart am Montag "recht gelassen". Die Kammer soll auch prüfen, ob der Täter möglicherweise schuldunfähig ist - laut einem Gutachter wurde bei ihm eine psychische Erkrankung festgestellt. Aktuell ist der Mann in der Psychiatrie in Arnsdorf (Landkreis Bautzen) untergebracht. Bis Anfang April sind mehrere Verhandlungstermine festgelegt.