Mo, 13.11.2017 , 18:40 Uhr

Museumspreis 2017 geht nach Hoyerswerda

Dresden - Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, hat am Montag den sechsten Sächsischen Museumspreis überreicht. Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an das ZCOM Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda.

Außerdem verliehen wurden zwei Spezialpreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro, die an das Verkehrsmuseum Dresden für seinen „hervorragenden Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft“ sowie an das Kulturhistorische Museum Görlitz „für den besten Beitrag eines Museums für die Gesellschaft vor Ort“ gingen. Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Neben Archiven und Bibliotheken sind Museen die dritte wichtige Säule des kulturellen Gedächtnisses in unserem Land. Die Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, über die aktuellen Interessen einer Generation hinaus die authentischen Zeugnisse einer Epoche zu bewahren, dass nächste Generationen darauf zugreifen und diese neu entdecken, erforschen und interpretieren können.“

Das ZCOM wird getragen von einer gemeinnützigen Stiftung mit dem Stiftungsziel Betrieb des Zuse-Computer-Museums, das vom Förderverein Konrad-Zuse-Computer-Museum betrieben wird. Es dokumentiert u.a. die technische Entwicklung der Rechen- und Datenverarbeitungsgeschichte von ihren Anfängen bis in die Gegenwart und besitzt eine der umfassendsten Sammlungen deutschlandweit. In der Begründung der siebenköpfigen Jury für das ZCOM als Träger des Hauptpreises heißt es: „Der seit Anfang 1999 bestehende Förderverein erfüllte seit Gründung die klassischen Museumsaufgaben Sammeln, Bewahren, Dokumentieren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln.

Die Museumsarbeit des Fördervereins hat sich in den letzten Jahren sehr stark professionalisiert, was sich selbst in den eigeworbenen Fördermitteln zeigt. Die neue Dauerausstellung wurde am 28.01.2017 eröffnet und bietet dem Besucher durch den Einsatz von Medientechnik und neuer Vermittlungsmethoden nicht nur einen Ort zur Information über die Geschichte der Rechentechnik, sondern auch für aktuelle gesellschaftliche Debatten.“

Für das Verkehrsmuseum Dresden als Träger eines der beiden Spezialpreise begründete die Jury ihre Entscheidung damit, dass es in Umsetzung seines Masterplans die bisherige Dauerausstellung neu konzipiert und in einen neuen Kontext gestellt habe. Mit dem innovativen Vermittlungsansatz werde die Geschichte der Mobilität in den gesellschaftlichen und sozialen Kontext gestellt. Zudem greife das Verkehrsmuseum in Sonderausstellungen neue, hochaktuelle Themen auf. Das Kulturhistorische Museum Görlitz, ebenfalls Träger eines Spezialpreises, sei ein klassisches Mehrspartenmuseum, so die Jurybegründung, das als Ort für Bildung, Erlebnis, Wissenschaft und Forschung zur regionalen Identität der Einwohner in der deutsch-polnischen Doppelstadt Görlitz/ Zgorzelec und der östlichen Oberlausitz beitrage. 

Zum Sammlungsbestand gehören derzeit rund 500.000 Objekte, von denen bis jetzt rund 46.000 elektronisch erfasst wurden. Arbeiten der Bestandspflege und – erweiterung sowie Forschungsprojekte werden kontinuierlich durchgeführt. Mit seiner hervorragenden sammlungsbezogenen Erschließung, Dokumentation und Forschung sowie der intensiven, die Bevölkerung der Region einbeziehenden Vermittlung, leiste das Museum einen beispielhaften Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft vor Ort.

Laut Ausschreibungstext wird der Sächsische Museumspreis an nichtstaatliche Museen in Anerkennung der Pflege und der Profilierung der sächsischen Museumslandschaft und für beispielhafte Leistungen verliehen. Er ist zugleich Ausdruck der großen Wertschätzung der Öffentlichkeit für die Museen im Freistaat Sachsen und ein Dank an die engagierten Mitarbeiter sowie die vielen ehrenamtlichen Helfer, die die Museen mit Einsatz, Idealismus und Sachkenntnis unterstützen und damit auch das farbenprächtige Mosaik der sächsischen Museumslandschaft pflegen und entwickeln. „Die Auszeichnung würdigt zugleich den unverzichtbaren Beitrag, den die Museen zum kulturellen Leben in den Regionen leisten. Damit gestalten sie die Identität unseres Landes mit. Er soll sowohl für die Kulturschaffenden wie für die Sponsoren und Förderer als auch für die ehrenamtlichen Helfer in den Museen Anerkennung und Ansporn sein, den kulturellen Reichtum unserer Heimat zu erhalten, zu pflegen und möglichst vielen Menschen zu vermitteln“, heißt es im Ausschreibungstext weiter.

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst