Dresden - Es summt und brummt ein wenig lauter als sonst im Dresdner Landesgymnasium für Musik: Denn vom 12. bis 17. August kommen hier täglich die gut 100 Kinder zusammen, die an der Uraufführung der „Konferenz der Kinder“ am 18. August in der Dresdner Frauenkirche mitwirken werden.
Im Sommercamp werden nicht nur die Chorpassagen geübt, die Kinder haben auch die Möglichkeit, mit erfahrenen MusikpädagogInnen weiter am Werk zu feilen – und einige Teile der Partitur, die vom Komponisten bewusst offen gelassen wurden, durch eigene Kompositionen und Improvisationen zu vervollständigen. In dazu passenden Workshops (Atem & Stimme, Szenisches Spiel, Rhythmik) erhalten die Kinder auch Gelegenheit, sich auf vielfältige Weise mit dem Inhalt des Stücks und dessen künstlerischer Realisierung auseinanderzusetzen.
Elisabeth Holmer, Initiatorin und künstlerische Leiterin: „Das Projekt ist mir eine Herzensangelegenheit. Das gemeinsame Singen im Chor stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder und das Gefühl der Verbundenheit untereinander. Das Besondere daran ist sicher vor allem, dass wir mit Kindern verschiedener sozialer und kultureller Herkunft arbeiten und damit neue Möglichkeiten gesellschaftlicher und kreativer Begegnung schaffen. Auch die zweistufige Einstudierung ist besonders: Die Kinder erlernen die Chorpassagen zunächst innerhalb des schulischen Musikunterrichts. In den täglichen Chorproben und Workshops des Sommercamps bereiten sie sich schließlich intensiv auf die Uraufführung vor und werden sogar kompositorisch tätig. Ich freue mich auf dieses wundervolle Abenteuer!“
Arne Gieshoff, Komponist: „Die Konferenz der Kinder‘ ist ein großes Wagnis: Neun Vokalsolisten, Instrumentalensemble, die Orgel der Frauenkirche und gut 100 Kinder. Die hier aufeinander prallenden Kräfte galt es zu bändigen, zu entfesseln und Musik zu schaffen, die sämtlichen Akteuren Raum gibt. Feingliedrig Auskomponiertes steht neben Improvisatorischem, individueller Ausdruck trifft auf kollektive Aktion, Traum wird zu Protest – und immer wieder öffnen sich Räume, die den Kindern die Möglichkeit bieten, das Werk durch eigene kreative und performative Entscheidungen gleichsam zu vollenden.“
Maria Noth, stellv. Geschäftsführerin Stiftung Frauenkirche Dresden:
„Die Stiftung Frauenkirche Dresden ist Kooperationspartner der ‚Konferenz der Kinder‘. Nicht nur das Bauwerk der Frauenkirche erzählt eine Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau, auch das Leben in ihr transportiert diesen zentralen Gedanken auf vielfältigen Wegen. Dabei begegnen sich Menschen bei Projekten für Frieden und Versöhnung – wie es auch bei diesem außergewöhnlichen Oratorium der Fall ist. Den Kindern für das großartige Friedens- und Musikprojekt eine Plattform und Heimat zu geben, war uns ein Anliegen. Wir sind sehr gespannt auf die Botschaft, die uns die Kinder in und aus der Frauenkirche heraus für die Zukunft mit auf den Weg geben werden.“