Di, 07.05.2024 , 13:05 Uhr

SPD-Spitzenpolitiker war am Freitag in Dresden-Striesen attackiert worden

Nach Angriff auf Matthias Ecke: Sachsens Bildungsminister fordert „Fall exemplarisch an Schulen aufzuarbeiten"

Sachsen - Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hat den Angriff auf SPD-Spitzenkandidat Matthias Ecke im Interview mit Sachsen Fernsehen scharf verurteilt. Ecke war am Freitagabend aus einer Gruppe heraus zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Das Landeskriminalamt Sachsen ermittelt gegen einen 17-Jährigen aktuell als Hauptverdächtigen. Der junge Mann hätte "großen Mist gemacht", meint Piwarz und fordert, diesen Fall exemplarisch an Schulen aufzuarbeiten. 

Schule hätte auch den Auftrag, gesamtheitliche Bildung anzubieten, so der Schulminister am Dienstagvormittag gegenüber Benedict Bartsch von Sachsen Fernsehen. Dazu gehöre auch das Thema politische und gesellschaftliche Bildung. "Das haben wir in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet. Ich kann mit einem Bildungssystem aber auch nur begrenzt Dinge auffangen, die an anderer Stelle schief gehen.", meint Piwarz im Interview. Und weiter:

"Wir wissen aktuell viel zu wenig über den Täter, über die genauen Hintergründe. Ich muss trotzdem darauf hinweisen, auch wenn es seltsam klingt: Solange kein rechtskräftiges Urteil vorliegt, gilt die Unschuldsvermutung.

Auch wenn viel für den 17-Jährigen als Täter spreche, auch, weil er sich noch am Wochenende der Polizei in Dresden stellte. Christian Piwarz:

"Schule tut gut daran, diesen Fall exemplarisch aufzuarbeiten. Gewalt ist kein Mittel einer politischen Auseinandersetzung oder einer Lösung von Konflikten. Eine nochmalige Stigmatisierung an der Schule ist nicht notwendig, man sollte das als Beispiel nehmen und sagen: Das geht so nicht, das ist nicht das, was wir in unserer Gesellschaft tolerieren."

Der CDU-Schulminister appelliert im Sachsen Fernsehen-Interview an den jugendlichen Tatverdächtigen: 

"Ich hoffe sehr, dass dieser junge Mann sehr stark in sich geht, auch wahrnimmt, was er da für einen großen Mist gemacht hat. Das er einen anderen Menschen verletzt hat. Das ist nicht etwas, wo man drüber hinweg gehen kann."

Ob man disziplinarisch an der Schule nacharbeiten müsse, das müsse, so Christian Piwarz, die Schule konkret entscheiden.