Mi, 08.02.2023 , 16:59 Uhr

Annaber-Buchholz

Nach brutaler Messerattacke auf Schülerin - Acht Jahre Haft

Chemnitz - Nachdem eine Schülerin in Annaberg-Buchholz im Erzgebirgskreis Opfer einer brutalen Messerattacke geworden ist, hat die Staatsanwaltschaft den Angeklagten zu acht Jahren Haft verurteilt.

Zudem sprachen die Richter der 16-Jährigen am Mittwoch ein Schmerzensgeld von 25 000 Euro zu. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Angeklagte Anfang Juni 2022 die Schülerin küssen wollen. Als sie sich wehrte, zerrte er sie in einen Kellerraum und stach dort mehrfach auf sie ein. «Wenn ich dich nicht kriege, kriegt dich keiner», soll er sinngemäß gesagt haben: «Du wirst jetzt sterben.»

Erst als sich die Teenagerin tot gestellt habe, habe er von ihr abgelassen, den Kellerraum abgeschlossen und sei geflüchtet, sagte Richter Janko Ehrlich in der Urteilsbegründung. Das Gericht wertete den Angriff als versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Dafür, dass der Angriff länger geplant war, wie es die Staatsanwaltschaft angenommen hatte, sahen die Richter keine Belege. Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten eine Freiheitsstrafe von neun Jahren wegen versuchten Mordes gefordert, die Verteidigung auf sieben Jahre wegen gefährlicher Körperverletzung plädiert.

Der Fall wurde seit Mitte Januar am Landgericht Chemnitz verhandelt. Der Angeklagte hatte den Angriff eingeräumt und am Mittwoch beteuert: «Es tut mir leid, was passiert ist.» Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (mit dpa)