Dresden - Was lange währt, wird endlich gut. So könnte es auch bei der Dresdner Augustusbrücke heißen. Denn eine der wichtigsten Elbbrücken der sächsischen Landeshauptstadt ist am Freitag nach fünf jähriger Sanierungszeit wiedereröffnet worden. Ab sofort läuft und fährt sich´s anders auf der Augustusbrücke.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist die Augustusbrücke in Dresden nach fast fünfjähriger Bauzeit am Freitag wiedereröffnet worden. Etwa 26 Mio. Euro wurde in die Sanierung der Brücke investiert. Ab Montag, dem 31. Januar 2022 um 3:30 Uhr, nehmen die Straßenbahnlinien 4, 8 und 9 dann wieder die Fahrt auf ihrer gewohnten Route über die Augustusbrücke auf. Mit der Eröffnung der Augustusbrücke in Dresden ist nicht nur eine der wichtigsten Elbquerungen der Stadt wieder "in Betrieb".
Für den Individualverkehr bleibt die Augustusbrücke ab sofort tabu. Nur noch Einsatzwagen, also Feuerwehren, Krankenwagen und Polizei dürfen neben der Straßenbahn die Brücke passieren. Die erste autofreie Brücke ermöglicht es den Radfahrern auf der Straße zu fahren. Die Fußgänger nutzen die erneuerten Fußwege. Die Brücke wurde wieder gepflastert - allerdings wird das Pflaster dem Denkmalstatus der Augustusbrücke aber auch den modernen Anforderungen an eine Fahrbahn für Radfahrer gerecht.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert drückte in seiner Rede zur Wiedereröffnung der Brücke seinen tiefsten Dank aus. Dankbar sei er diese Baustelle im Herzen Dresdens fertig zu wissen, sodass die historische Verbindung zwischen Altstadt und Neustadt wieder bestehe. Außerdem danke er jedem Einzelnen, der seinen Anteil an den Bauarbeiten hatte. Eine über hundert Jahre alte Brücke zu sanieren brauche Profession, Handwerk und Herzblut. Auch Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig war bei der Einweihung anwesend. Er zeigte sich glücklich darüber, dass diese namenhafte Brücke mit der zukünftigen Nutzung durch Fußgänger, Radfahrer und den ÖPNV noch attraktiver für innerstädtische Mobilität werde.
DVB-Vorstand Lars Seiffert äußerte seine Freude darüber, dass mit Fertigstellung der Augustusbrücke eine wichtige Straßenbahntrasse im Zentrum zurück sei. Immerhin würden mit der 4, 8 und 9 gleich drei Linien über das historische Bauwerk verkehren. DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach ergänzte, dass die Verbindung über den Theaterplatz nicht nur für Einheimische eine große Rolle spiele, sie sei darüber hinaus auch ein Highlight für Touristen. Wo sonst könne man aus der fahrenden Straßenbahn ein solch geschichtsträchtiges Panorama, wie das der Dresdner Innenstadt, bewundern.
Bei der Sanierung der Brücke galt es sowohl dem Baudenkmal und modernen Anforderungen zu entsprechen. Möglichst viel von der originalen Bausubstanz sollte dabei erhalten werden, so Holger Kalbe, Projektleiter aus dem Straßen- und Tiefbauamt. Gleichzeitig müssten jedoch die heutigen Vorschriften und Möglichkeiten Berücksichtigung finden. Nur so könne man die Brücke fit für die nächsten 100 Jahre machen. Trotz behutsamen Umgangs konnten nicht alle Bauteile der Brücke wiederverwendet werden. Die Schäden waren zum Teil zu groß, oder die Bauteile entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. So mussten die zahlreiche Ersatzteile besorgt werden.
Bis zum Sommer sollen noch letzte Arbeiten an den Fassaden und Brückenunterseiten folgen. Die Arbeiten an den Bögen 2 und 5 erfordern spezielle Wasserstände. Bei hohen Wasserständen können die Arbeiten vom Schubschiff aus und bei sehr geringen Wasserständen mit Hilfe eines Gerüsts erledigt werden. Dafür sind jedoch keine Einschränkungen des Verkehrs auf der Brücke notwendig. Mit Abschluss der Arbeiten im Sommer wird auch die Illuminierung der Brücke in Betrieb genommen.