Sa, 07.10.2023 , 20:40 Uhr

Nach mehreren Todesfällen nun wieder Pinguine im Zoo Hoyerswerda

Hoyerswerda - Vor zwei Jahren im August war es für den Zoo Hoyerswerda eine echte Tragödie: Auf ihrer neuen Anlage verstarben mehrere Humboldtpinguine. Bereits 2018 gab es Todesfälle unter den Pinguinen. Aus diesem Grund setzte der Zoo im Jahr 2021 vorübergehend die Haltung von Pinguinen aus. Seit einigen Wochen gibt es nun wieder reges Treiben auf der Anlage, denn erstmals sind Brillenpinguine eingezogen. Für die neuen gefiederten Bewohner wurden zusätzliche Bruthöhlen geschaffen, um ihnen mehr Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Das Winterhaus wurde ebenfalls verbessert und verfügt nun über eine Fußbodenheizung, eine Lüftungsanlage und eine wasserdichte Beschichtung.

 

Seit September leben im Zoo Hoyerswerda erstmals 18 Brillenpinguine. Bevor sie eingezogen sind, wurde die Anlage weiter optimiert, um den Tieren ein angenehmes Zuhause zu bieten. Die neun Weibchen und neun Männchen konnten seit Anfang September ihr Winterquartier kennenlernen. Die sorgfältige Eingewöhnung war wichtig, um eine gute Beziehung zwischen den Tieren und dem Pflegepersonal aufzubauen. Carolin Adler, die Reviertierpflegerin im Vogelrevier, erklärt: "Wir haben uns Zeit genommen und uns mit jedem Pinguin befasst." Inzwischen haben die Pinguine die gesamte Anlage erkundet und sich bereits ins kühle Nass gewagt. Brillenpinguine sind eine neue Attraktion in Hoyerswerda, zuvor wurden im Zoo nur Humboldtpinguine gehalten.

Nachdem im Jahr 2018 eine Gruppe von Humboldtpinguinen verstorben war, wurde die Anlage aufwändig umgebaut und modernisiert. Vor zwei Jahren gab es jedoch erneut Todesfälle, bei denen zunächst vier Pinguine und später noch einmal drei starben. Bei einigen Vögeln wurde eine bakterielle Infektion, bei anderen eine Pilzinfektion diagnostiziert, doch bei allen konnte die genaue Todesursache nicht eindeutig festgestellt werden. Aus diesem Grund entschied sich der Zoo für eine Pause bei der Pinguinhaltung.

Die neuen Pinguine stammen aus dem Artis Zoo in Amsterdam und dem Opel Zoo in Kronberg. Brillenpinguine sind in Südafrika heimisch und gehören zu den stark gefährdeten Pinguinarten. Der Zoo Hoyerswerda wird sich daher am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für diese Art beteiligen.

Inwiefern die Haltung von Wildtieren in Zoos angemessen ist und ob die Todesfälle kein Indiz dagegen seien, dazu äußerte sich der Zoo nicht.