Sachsen - Wieder eine Rassismus-Debatte um das hochumstrittene Wort „Mohrenkopf"! Aktivisten kritisierten die beliebte sächsische Bäckerei Möbius für den Verkauf des Produktes mit der Bezeichnung. Der Chef des im Jahr 1914 gegründeten Betriebes reagiert - und nimmt das Schokoladen-Pudding-Gebäck vorerst aus dem Sortiment.
Ein Kollektiv, dass sich den Namen „SektGabi*s" gegeben hat, forderte bereits vor Monaten die Umänderung des Begriffes „Mohrenkopf" in allen sächsischen Bäckerei-Filialen. Der Begriff sei eindeutig rassistisch, so die Aktivisten in einem veröffentlichten Instagram-Post. Vorschlag an die Möbius-Bäckerei: Eine Namensänderung des Produktes, beispielsweise in „Schokokuss“ oder „Schokoladenballen“.
„Aus unserer Sicht muss man den Mohrenkopf nicht mit Rassismus in Zusammenhang bringen.Die Gruppe wirft uns vor, rassistisch zu sein: Dem kann ich aus voller Überzeugung widersprechen."
"Die Art und Weise der Diskussion halte ich für wenig sachlich. Wir möchten einer Versachlichung beitragen, die Wogen sollen sich erstmal glätten. Dann kann man sich vielleicht in Zukunft emotionsloser dem Thema nähern."
Ob der Mohrenkopf wieder zurückkommt (und wie er dann genannt wird) - das steht aktuell noch in den Sternen. Bäckerei-Chef Mathias Möbius: „Vielleicht kommt er aber auch nicht zurück."
Ist das Wort nun rassistisch oder nicht? Es gibt verschiedene Meinungen. Das Wort "Mohrenkopf" bezieht sich auf den Kopf eines Menschen mit dunkler Hautfarbe. Der Begriff wird von vielen als rassistisch angesehen. Einige interpretieren es jedoch als Ableitung vom altdeutschen Begriff "Môre", der "Wildschwein" bedeutet.