Dresden – 13,8 Kilometer bei schwülwarmer Luft – das ist kein Pappenstil. Während sich die Langstreckenläufer über Abkühlung durch tröpfelnden Regen freuten, kämpften die Teilnehmer des HighFive!-Laufes gegen Starkregen und Gewitter.
Gesäumt von den Besucherscharen des Dresdner Stadtfests sind zahlreiche Dresdner zum Nachtlauf am Freitagabend entlang des Elberadwegs angetreten. Von der Willsdruffer Straße gings für die Läufer immer die Elbe entlang. Dabei gab es wundervolle Ausblicke auf die romantisch beleuchteten Elbschlösser bis zum Blauen Wunder, über das die Elbe quert wurde. Bei zunehmender Dämmerung sorgte die nächtliche Dresdner Skyline vor Augen für ein unvergessliches Laufevent. Fackeln, Knicklichter, Musik und rhytmische Klänge der Blechlawine sorgten für ausgelassene Stimmung.
Knackige fünf Kilometer lang war auch die zweite Auflage des HighFive!-Laufes, der im Rahmen des Centrum Galerie Dresdner Nachtlaufes stattfand. Nachdem im vergangenen Jahr die Kurzstrecke als Pendant zur 13,8 Kilometer langen Hauptstrecke des Centrum Galerie Dresdner Nachtlaufes durch das Team der Energiehaus Dresden eG etabliert wurde, ging es in diesem Jahr mit mehr als 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in die energiegeladene zweite Runde.
„An dem Lauf hängt das Herzblut unseres Teams“, sagt Energiehaus-Vorstand Ronny Leszkiewicz, der selbst neben drei weiteren Mitarbeitern die fünf Kilometer absolvierte. Schon während der Trainingsphase wurde deutlich: „Der HighFive!-Lauf ist der gelebte Wir-Gedanke, nur im Team geht es voran“, so der Vorstand weiter.
Leider wurde der Lauf selbst am Freitagabend von heftigen Unwettern heimgesucht. Doch trotz Regen und Wind liefen die Teilnehmer tapfer die Strecke bis zum Ziel an der Wildsdruffer Straße, wo sie von Freunden und Familie enthusiastisch begrüßt wurden.
An der Saloppe erwärmt sich Steve Mucha, der sich seit vielen Wochen auf das Sportereignis vorbereitet. Es ist sein erster Fünf-Kilometer-Lauf. Er nahm an der Starthilfe des Energiehauses teil, einem kostenlosen Laufkurs mit dem Olympiateilnehmer Silvio Schirrmeister. „Ich möchte durchlaufen und ankommen. Und nicht der Letzte sein“, sagt Steve Mucha, der als Vater von drei Kindern und dem Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr neben seinem Job mehr als eingespannt ist.
HighFive!-Läufer Lutz Fischer schwärmt nach dem Rennen: „Das Lauftraining mit Silvio Schirrmeister war wirklich die beste Vorbereitung auf den heutigen Abend, die ich mir hätte wünschen können. Der Kerl ist einfach Spitze!“
„Es war verdammt nass und mein größter Gegner war der Wind“, sagt Roman Wagner, der trotz des widrigen Wetters als drittschnellster männlicher Teilnehmer durchs Ziel lief.
Und Steve Mucha erklärt abschließend: „Geschwitzt hab ich sowieso, deshalb war der Regen eigentlich eine willkommene Abkühlung. Mein Ziel war es, die Strecke in 30 Minuten zu laufen. Ich bin unter 32 Minuten geblieben und damit voll und ganz zufrieden. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei!“
„Wir freuen uns über die große Teilnehmerzahl und überaus positive Rückmeldungen der Läufer“, sagt Ronny Leszkiewicz noch ein wenig außer Atem.
Freunde und Familie sind sichtlich stolz auf „ihre“ Läuferinnen und Läufer. „Respekt an alle, die heute Abend teilgenommen haben und sich bei diesem heftigen Regen der Herausforderung gestellt haben“, so eine Zuschauerin.
Der Centrum Galerie Dresdner Nachtlauf ist eine Veranstaltung der Laufszene Dresden. In diesem Rahmen organisiert Energiehaus Dresden eG den HighFive! Lauf.
Die Ergebnisse und Zeiten der Damen
1. Platz Juliane Schmidt 00:19:58
2. Platz Julia Goossens 00:21:03
3. Platz Kerstin Uiboupin 00:21:21
Die Ergebnisse und Zeiten der Herren
1. Platz Karl Bebendorf 00:16:33
2. Platz Fabian Gering 00:16:41
3. Platz Roman Wagner 00:17:20
Alle Ergebnisse und Zeiten sowie Fotos und Videos gibt es hier.
Die Bilanz nach dem Centrum Galerie Dresdner Nachtlauf hätte eigentlich nicht besser ausfallen können – weil die eine Prognose sogar weit übertroffen. Mit exakt 4.294 Teilnehmern waren am Freitag bei der achten Auflage des beliebten Rennens so viele gemeldet wie noch nie, fast 3.200 über die 13,8 Kilometer und rund 1.100 bei den ENERGIEHAUS HighFive! 5 Kilometern. „Ein großartiger Teilnehmerrekord“, sagt Reinhardt Schmidt von der Laufszene Events GmbH, die den Centrum Galerie Dresdner Nachtlauf seit 2010 organisiert.
Damit war Stimmung garantiert. Das für den Abend angekündigte schwere und mit dem 5-km-Start um 22 Uhr über die Stadt hereinbrechende Unwetter verlangte dann aber Läufern wie Organisatoren alles ab. Am Ende waren die einen wie die anderen einfach nur glücklich: Geschafft! „Hut ab vor den Läufern, die trotz der Wetterkapriolen durchgezogen und alles gegeben haben. Der Nachtlauf ist ja angesichts der späten Startzeit ohnehin schon etwas anderes. Gerade auf den 5 Kilometern waren auch viele unterwegs, die zum ersten Mal eine Startnummer getragen haben. Und dann gleich so eine feuchte Premiere! Diesmal waren alle Beteiligten besonders gefordert. Ein großes Kompliment für die Teilnehmer und vor allem ein dickes Dankeschön an alle Helfer. Dresden läuft eben – nicht nur bei Sonnenschein“, betont Reinhardt Schmidt in einer ersten Bilanz am späten Freitagabend.
Zufrieden ist natürlich auch Marc Schulze, was weniger am Wetter lag. Der Dresdner hat schließlich nicht nur den Nachtlauf-Klassiker über 13,8 Kilometer gewonnen, er hat zugleich sein persönliches Triple perfekt gemacht. Nach 2014 und 2016 ist Schulze zum dritten Mal als Erster über die Ziellinie gelaufen. Diesmal setzte er sich in 45:50 Minuten durch – und damit mit deutlichem Vorsprung auf André Fischer (47:31) und Christoph Rodewohl (47:50). Ein Hattrick für den Citylaufverein Dresden.
Bei den Frauen zeigte sich, dass der Centrum Galerie Dresdner Nachtlauf inzwischen längst über die Stadt- und Regionalgrenzen hinaus bekannt ist. Mit Nadine Noack kam die 13,8-km-Siegerin aus Wernigerode. In 54:41 Minuten gewann sie vor der Landshuterin Julia Brugger (55:28) sowie der Lokalmatadorin Nolle Keßler vom Team Sachsentrail (57:45). Über die 5 Kilometer waren zwei Dresdner die Schnellsten: Juliane Schmidt in 19:58 Minuten sowie Karl Bebendorf in 16:33 Minuten. Für beide und viele andere gibt es schon am Mittwochabend ein Wiedersehen bei der Thomas Sport Center TeamStaffel Dresden im Heinz-Steyer-Stadion. Die Prognosen sind doppelt gut: der nächste Teilnehmerrekord naht – und das bei milden, niederschlagsfreien 20 Grad.