Chemnitz- In Röhrsdorf geht es den Naturdenkmal geschützten Baumgruppen an den Kragen. Insgesamt müssen vier alte Linden aus der Winterlindenallee am Kirchberg in Röhrsdorf gefällt werden.
Grund dafür ist die Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit. Aus den ehemaligen 13 Winterlinden am Kirchberg sind nur noch acht Altbäume und ein Baum von ehemals drei Bäumen der Baumgruppe Röhrsdorf übrig. Die Bäume werden aufgrund ihrer stark fortgeschrittenen Kernfäule gefällt, bestätigte ein Gutachten eines extern beauftragten Sachverständigen. Zum Jahreswechsel wurde bereits eine dieser Linden not gefällt, da diese akut bruchgefährdet war. In den letzten beiden Jahrzehnten mussten die Bäume aus Verkehrssicherheitsgründen mehrfach eingekürzt werden und erhielten teilweise eine Kronensicherung. Dennoch hat jedes Naturdenkmal eine ästhetische Wirkung. Da allerdings mehrere Bäume nur noch aus dem Stamm-Torso bestehen, ist diese Wirkung sehr beeinträchtigt. Zudem fällt die augenscheinlich abnehmende Vitalität einiger Bäume auf.
Um den Bäumen ein zweites Leben zuschenken, hat sich das Umweltamt etwas einfallen lassen. Die Stammstücke der alten Bäume werden als sogenannte Totholzpyramiden in Ebersdorf neu errichtet, denn die hohlen Stämme stellen ein Zuhause für Insekten und Fledermäuse bereit. Um diese Kleinbiotope zu erhalten wird das Stammholz zugunsten der Insektenvielfalt weiter verwertet.