Sachsen- Mit einer neuen Betrugsmasche sieht sich derzeit die Polizei in Sachsen konfrontiert.
Angebliche Rechtsanwaltskanzleien hätten in Mahnschreiben jeweils rund 290 Euro für Verträge gefordert, die die Angeschriebenen mit einer Lottogesellschaft abgeschlossen haben sollen. Von mehr als 50 Fällen berichteten am Donnerstag die Polizeidirektionen Chemnitz, Görlitz und Leipzig.
Im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz haben sich den Angaben zufolge bereits 21 Betroffene gemeldet, die solche Schreiben bekommen hatten. 18 der Anzeigen und damit der überwiegende Teil stammte aus dem Erzgebirgskreis. In Chemnitz seien zwei und im Landkreis Mittelsachsen eine Anzeige erstattet worden.
Gezahlt habe bisher noch niemand. Es sei zu vermuten, dass noch deutlich mehr solcher betrügerischer Mahnschreiben im Umlauf sind.
Auch in den Landkreisen Bautzen und Görlitz registrierte die Polizei solche Vorgänge. Insgesamt hätten sich knapp 20 Adressaten bei der Polizei gemeldet, hieß es. Sie seien aufgefordert worden, ihre Kontodaten mit Hilfe eines QR-Codes zu übermitteln. Bei Nichtzahlung sei ihnen mit Zwangsvollstreckung und Pfändung gedroht worden.
In der Stadt und dem Landkreis Leipzig bekamen allein am Mittwoch zehn Betroffene per Post ein Mahnschreiben von einer vermeintlichen Rechtsanwaltskanzlei. Auch sie wurden zur Zahlung für einen angeblichen Dienstleistungsvertrag bei einer Euro-Lotto-Zentrale aufgefordert. Keiner der Angeschriebenen sei auf die Forderungen eingegangen.
Die Schreiben stammten angeblich von einer Münchner Anwaltskanzlei. Die in den Briefen genannte Kanzlei existiere jedoch nach Auskunft der Rechtsanwaltskammer Bayern nicht, so die Polizei. (dpa)