Dresden - Vor dem Landgericht Dresden zeichneten heute Zeugen ein umfangreiches Bilder der tödlichen Messer-Tat in einer Dresdner Straßenbahn Anfang Juli 2023.
"Blutend kam er auf mich zugerannt (...) Hinter ihm, kam der Täter mit einem Messer in meine Richtung", so beschreibt heute ein Zeuge die Schreckens-Sekunden in der Straßenbahnlinie 7 Anfang Juli vergangenen Jahres. Nach dem Prozessauftakt am Montag kamen heute neue Details ans Licht.
Zwei Zeugen berichteten übereinstimmend, dass der Täter unvermittelt nach seinem Einsteigen an der Koblenzer Straße zugestochen haben soll. Zuvor soll er sein Opfer und dessen Freunde noch begrüßt haben.
Nach einem gezielten Stich mit 20 Zentimeter lange Messerklinge in den Halsbereich seines Opfers, sei in der Bahn Panik ausgebrochen: viele Fahrgäste hätten geschrien, skizzieren heute Zeugen den Vorfall vor dem Landgericht.
Das Opfer hätte noch versucht, in den vorderen Teil der Bahn zu flüchten. Dabei soll der Angeklagte nochmals in den Rücken zugestochen haben. Erst als Fahrgäste den Mann fixieren und entwaffnen konnten, entspannte sich die Situation wieder. Doch da war es für den 40-jährigen Somalier bereits zu spät: er erlag seinen Verletzungen.
Die Suche nach dem Motiv gestaltet sich auch heute als schwierig. Ein Freund des Opfers sagte aus, dass der Angeklagte vermutet hatte, dass andere Landsleute schlecht über ihn reden würden - darunter das Opfer.
Einblicke in den Tatablauf, soll auch das Überwachungsvideo aus der Straßenbahn geben, dass voraussichtlich noch diese Woche gezeigt wird.
Der Angeklagte äußerte sich auch heute nicht zu den Vorwürfen. Ein Gutachter hatte eine psychische Erkrankung bei ihm festgestellt. An seiner Schuldfähigkeit gibt es Zweifel.