Mi, 17.01.2024 , 19:32 Uhr

Neue Studie enthüllt dramatische Lage im sozialen Wohnungsbau

Dresden - "Der Staat betreibt ein Missmanagement bei der Unterstützung fürs Wohnen", zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Hannover vom Pestel-Institut. Bauministerin Klara Geywitz hat unmittelbar nach Veröffentlichung der Studie am Dienstag Vorwürfe erhoben. Sie spricht von ausgedachten Zahlen und absurden Ergebnissen. Wir haben bei Studienleiter Matthias Günther nachgefragt und das Thema aus der Sicht von Sachsen und Dresden betrachtet.

Die aktuelle Situation auf dem sächsischen Wohnungsmarkt, insbesondere im Bereich der Sozialwohnungen, ist besorgniserregend. Dies ist das zentrale Ergebnis der neuen Wohnungsmarkt-Studie "Bauen und Wohnen 2024 in Deutschland" des Pestel-Instituts aus Hannover, die in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt wurde. An der Veranstaltung beteiligten sich unter anderem Vertreter des Deutschen Mieterbundes (DMB), der IG BAU und der Caritas (Behindertenhilfe und Psychiatrie – CBP), die sich im Bündnis „Soziales Wohnen“ zusammengeschlossen haben.

Die Studie wirft ein Schlaglicht auf die gravierenden Mängel im sozialen Wohnungsbau in Sachsen. Sie liefert aktuelle Zahlen zum Bedarf an Sozialwohnungen, und  prognostiziert auch, wie sich dieser Mangel in Zukunft dramatisch zuspitzen könnte. Besonders kritisch sieht die Studie das finanzpolitische Management des Staates in der letzten Phase der Haushaltskrise der Ampel-Regierung. Der Mangel an Sozialwohnungen zwinge den Staat zu immer höheren Ausgaben für Wohngeld und die Kosten der Unterkunft, um bedürftige Haushalte zu unterstützen.

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Studie ist die Rolle des Staates als Preistreiber auf dem Mietwohnungsmarkt. Die von der Regierung übernommenen Mieten liegen oft deutlich über den ortsüblichen Vergleichsmieten, was laut den Forschern des Pestel-Instituts die Mietenspirale weiter nach oben dreht. Die Studie präsentiert zudem ein Ranking der Städte und Regionen, in denen der Staat besonders hohe Mieten zahlt – die sogenannten „Turbo-Mieten“.