Dresden - Die Dresdner Stadtverwaltung benötigt rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich, um die neue Wohngeldreform zu stemmen.
Die Personalakquise laufe aktuell auf Hochtouren, wie die Stadt mitteilte. Die ersten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden Anfang Dezember ihre Büroarbeitsplätze im Verwaltungsgebäude in der Junghansstraße beziehen und eingearbeitet werden, hieß es laut Mitteilung. Auch eine IT-Schulung gehöre dazu, um mit dem digitalen Wohngeldprogramm DiWo arbeiten zu können.
Der Bundesrat hat am vergangenen Freitag dem Wohngeld-Plus-Gesetz zugestimmt. Damit kann die größte Wohngeldreform in der Geschichte Deutschlands zum 1. Januar 2023 in Kraft treten, teilte die Landeshauptstadt Dresden mit. Die Reform des Wohngeldes soll die gestiegenen und steigenden Energie- und Wohnkosten abfedern. Sie umfasse im Wesentlichen drei Komponenten: den neuen, dauerhaften Heizkostenzuschlag, die neue Klimakomponente und die Anpassung der Wohngeldformel. Bemessungsgrundlage des Wohngelds sei bislang nur die Bruttokaltmiete. Die Heizkosten wurden bislang nicht berücksichtigt. Das ändere sich mit dem dauerhaften Zuschlag, hieß es laut Mitteilung.
Durch eine Anpassung der Wohngeldformel zum 1. Januar soll der Wohngeldbetrag von durchschnittlich rund 180 Euro pro Monat auf rund 370 Euro pro Monat steigen. Aktuell beziehen rund 6.000 Haushalte in Dresden Wohngeld. Laut Prognosen des Bundes wird sich die Anzahl der Wohngeldberechtigten verdreifachen. In der Dresdner Wohngeldstelle gehen jährlich im Schnitt etwa 21.000 Anträge auf Wohngeld ein. Im kommenden Jahr könnten es etwa 60.000 Anträge sein, so die Stadt.
Die technische Umsetzung der Wohngeldreform werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Stadtverwaltung rechne aktuell damit, dass das erhöhte Wohngeld sowie der zweite Heizkostenzuschuss, der bereits Anfang November beschlossen worden war, nicht vor Ende Februar 2023 ausgezahlt werde. Ungeachtet der technischen Umsetzung liegt die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines Wohngeldantrags in der Wohngeldstelle derzeit bei knapp drei Monaten, hieß es. Das Sozialamt bündelt alle Informationen rund ums Wohngeld auf der Internetseite.