Fr, 19.01.2018 , 18:33 Uhr

Neuer Generalstaatsanwalt für Sachsen

Dresden - Hans Strobel ist der neuen Generalstaatsanwalt des Freistaats Sachsen. Am Freitag wurde der gebürtige Baden-Württemberger feierlich in sein Amt aufgenommen.

Bereits seit 1994 arbeitete der 61-jährige Strobl in diversen Positionen des sächsischen Justizapparates. Dass er jedoch jemals Staatsanwalt, geschweigedenn Generalstaatsanwalt werden würde, bezweifelte er langezeit. In seiner Einführungsrede berichtete Strobl, dass er bei seinem Vorstellungsgespräch 1994 (damals noch in Mannheim) auf die Frage, in welchem Beruf er denn gern arbeiten würde, antwortete: "Auf jeden Fall nicht als Staatsanwalt." Nichtsdestotrotz fühle er sich längst zu Hause in der sächsischen Justiz, so Strobl weiter.

Die Amtseinführung Strobls war zeitgleich mit der offiziellen Amtsentlassung und Ehrung seines Vorgängers, Klaus Fleischmann, verbunden. Fleischmann war bereits im März des vergangenen Jahres aus dem Dienst und somit in den planmäßigen Ruhestand eingetreten.

Fleischmann sieht vorallem in der Extremismus- und Terrorbekämpfung und dem Kampf gegen den Drogenhandel die Schwerpunkte in der Arbeit seines Nachfolgers.

Strobl ergänzte, dass er die altersbedingte Rotation des Personalkarussels in der sächsischen Justiz moderieren wolle. Ihm sei bewusst, dass zeitnah eine Vielzahl an Juristen in den Ruhestand gehen werde. Sowohl das heranziehen neuer, motivierter Kräfte sei von Nöten als auch das Konservieren der Expertise der scheidenden Kollegen.

Hierfür müssen Wege gesucht und schnellstmöglich gefunden werden, so Strobl.

Zudem möchte er das Vertrauen der Bürger in den Rechtsstaat zurückgewinnen. Die Bürger müssten wieder erkennen, dass den Taten auch Strafen folgen. Unter den rund 100 geladenen Gästen versammelte sich reichlich Polit- und Justizprominenz aus dem In- und Ausland. Dazu zählten der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Dr. Peter-Herbert Frank, zahlreichen Generalstaatsanwaltskollegen der anderen Bundesländer und einigen Landtagsabgeordneten. Auch Juristenkollegen aus Polen und der Tschechischen Republik sowie das sächsische Polizeiorchester waren vor Ort.