Chemnitz - Das Stasi-Unterlagen-Archiv in Chemnitz präsentiert sich in neuen, modernen Räumen.
Dazu sind der umfassende Aktenbestand und die mehr als 50 Mitarbeiter in ein ehemaliges Industriegebäude in Zentrumsnähe umgezogen. Es seien bestmögliche Bedingungen zum Schutz dieses wichtigen Archivguts geschaffen worden, betonte der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, bei der Eröffnung am Sonnabend. «Zugleich werden wir die Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten vor Ort weiter stärken.» Dabei verwies er etwa auf die Gedenkstätte des ehemaligen Stasi-Gefängnisses auf dem Kaßberg, die im Herbst eröffnet werden soll.
Die Außenstelle Chemnitz beherbergt die Unterlagen der ehemaligen DDR-Staatssicherheit im früheren Bezirk Karl-Marx-Stadt, die rund 3800 hauptamtliche und 12 000 inoffizielle Mitarbeiter zählte. Eine Besonderheit war zudem die Objektverwaltung und spätere Abteilung «Wismut». Sie hatte den für das sowjetische Atomprogramm wichtigen Uranbergbau abzusichern. Zum Chemnitzer Archivbestand gehören den Angaben nach rund 7 Kilometer Unterlagen, 2,3 Millionen Karteikarten, mehr als 71 000 Fotodokumente und 200 Tonträger.
Zuvor war das Stasi-Unterlagen-Archiv auf mehrere Gebäude verteilt im Stadtteil Siegmar untergebracht. Mit dem Umzug hätten sich die Bedingungen deutlich verbessert, sagte Leiterin Annette Zehnter. So gebe es nun klimatisierte Magazinräume und die Akten könnten liegend statt stehend aufbewahrt werden. Das sei für deren Erhalt enorm wichtig, erklärte die Expertin. Zudem befinde sich der neue Standort in räumlicher Nähe zum Sächsischen Staatsarchiv.
Quelle: dpa