Do, 25.04.2019 , 16:56 Uhr

Neues Betonverfahren für Carolabrücke geplant - doch reicht das Geld?

Dresden - Die Carolabrücke hat Sanierungsbedarf. In diesem Zuge soll der Fuß- und Radweg gleich noch um fast einen Meter verbreitert werden. Mit bisherigen Werkstoffen und Techniken wäre dies jedoch nicht so einfach umsetzbar. Die Stadt Dresden hat sich daher an die Technische Universität gewandt. Dort wird Carbonbeton erforscht, welcher nun zum Einsatz kommen soll.

 

Carbonbeton brauche weniger Beton zur Überdeckung, da die Carbonstäbe nicht rosten können, so Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes Dresden. Damit spare man Gewicht und die verbreiterung des Rad- und Fußweges wäre damit möglich. Beim Einsatz von Carbonbeton könne man rund 50% Beton sparen und das Ergebnis würde mehr als doppelt so lange halten wie herkömmlicher Stahlbeton, so Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau an der TU Dresden. Der Werkstoff Carbonbeton wurde dort entwickelt und kam bisher schon bei Kleinbauprojekten zum Einsatz. Beim Brückenbau in dieser Größenordnung soll das Verfahren zum ersten Mal eingesetzt werden. Aktuell fehlen der Stadt jedoch 3,6 Millionen Euro. 

Die Planung liegt sehr gut im Zeitplan, so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. Eigentlich sollte die Leistung dieses Jahr ausgeschrieben werden, doch jetzt müsse geschaut werden, ob die Mittel überhaupt verfügbar sind. Es ist wichtig, abzuwägen, ob die Carolabrücke eines der vorrangigsten Projekte sein soll oder ob der beginn noch ein Jahr warten muss. Es seien dafür andere Projekte gefördert worden, wie beispielsweise der Elberadweg und Altkaditz. Für die Carolabrücke und das Blaue Wunder reichen die Fördermittel des Freistaates nun nicht aus, so Schmidt-Lamontain. Die prinzipielle Sanierung der Brücke sei natürlich trotzdem notwendig. Wenn es soweit ist, müssen Dresdner einige Verkehrshindernisse auf sich nehmen. Bewohner müssen mit einer Sperrung und der Umleitung auf die mittlere Brücke rechnen, damit auch der Fahrbahnbelag gemacht werden kann, so Reinhard Koettnitz.

An der Carolabrücke sollen verschiedene Strukturen von Carbonbeton verbaut werden, um das Material weiter zu erforschen. Carbonbeton sei teurer als herkömmliche Materialien, doch durch die Einsparung von Rohstoffen und CO2, sowie der längeren Haltbarkeit mache es sich bezahlt, so Schmidt-Lamontain.