Dresden- Das Bundesfinanzministerium plant die Einrichtung eines neuen Bundesamtes zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF), das neben Köln auch einen Standort in Dresden haben soll.
Das Ministerium teilte mit, dass mit der Wahl von Dresden als Standort die strukturpolitischen Ziele der Bundesregierung zur Förderung ostdeutscher Standorte besonders berücksichtigt werden. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet.
Gemäß den Informationen sollen wichtige Behördenteile, wie beispielsweise Serviceleistungen und die Geldwäsche-Aufsicht im Nichtfinanzsektor, in Dresden konzentriert werden. Ein Teil der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) ist bereits heute in Dresden ansässig. Das Finanzministerium begründet die Wahl beider Städte damit, dass die zu überführenden Behördenteile - die FIU und die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) - bereits dort ansässig sind. Somit muss die Anzahl der Behördensitze nicht erweitert werden.
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst begrüßt die Entscheidung als einen Gewinn für Dresden und Sachsen. Er sieht die Ansiedlung der neuen Anti-Geldwäsche-Behörde BBF als eine großartige Nachricht für die sächsische Landeshauptstadt und den gesamten Freistaat Sachsen. Die Bundesregierung setze damit ihr Versprechen um, neue Bundesbehörden verstärkt in Ostdeutschland anzusiedeln. Zudem bietet die Bundesbehörde äußerst attraktive Arbeitsplätze.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant, das Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität mit besonderen Kompetenzen auszustatten. Das Ziel ist eine Struktur, die wichtige Schlüsselkompetenzen unter einem Dach vereint. Dazu gehören beispielsweise Ermittlungen in bedeutenden internationalen Geldwäschefällen, die Analyse von Verdachtsmeldungen durch die FIU sowie eine Zentralstelle für Geldwäscheaufsicht. (dpa)