Dresden - Nach rund einjähriger Bauzeit ist es geschafft. Vor rund 50 Gästen wurde am Donnerstag in Klotzsche das siebte Kinderdorfhaus des Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e.V. eingeweiht.
„Wir freuen uns, dass wir bereits kompetente Kinderdorfeltern für das neue Haus gewinnen konnten und ab August die ersten Kinder einziehen werden. Wenn aus Fremden eine Familie wird, ist der Grundstein für unsere Arbeit gelegt", so Frank Richter Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e.V..
Grüße der Sozialministerin Barbara Klepsch überbrachte der zuständige Abteilungsleiter für Jugend, Familie und Teilhabe Ulrich Menke. Er bezeichnete die Aufnahme im Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e.V. als Glücksfall für die Kinder, die nicht in ihren Herkunftsfamilien leben können.
Die Ehre, das Band zur symbolischen Hauseröffnung durchzuschneiden, hatte Frau Claudia Töppner. Sie ist die zukünftige Kinderdorfmutter, die mit ihrer Familie in das neue Haus einziehen und bis zu sechs Kinder aufnehmen wird. „Die ersten drei Jahre muss man durchhalten, danach hat sich alles eingespielt," verspricht ihr Silke Borrmann, die nach 20 Jahren die erfahrenste Kinderdorfmutter des Vereins ist. Sie hat bereits 17 Kinder auf ihrem Lebensweg begleitet.
Im Anschluss an den offiziellen Teil, konnten sich die Gäste durch das Haus führen lassen und erleben wie der Bau auf die besonderen Bedürfnisse einer Kinderdorffamilie zugeschnitten ist.
Nach 25 Jahren weiß Geschäftsführer Frank Richter worauf es beim Hausbau ankommt: Neben gemeinsamen Wohnräumen mit den aufgenommenen Kindern, beziehen die Kinderdorfeltern auch eine private Wohnung in der zweiten Etage des Hauses. „Es ist wichtig, dass sich die Eltern mit ihren leiblichen Kindern auch einmal zurückziehen können."
In einem Kinderdorfhaus leben Kinder, die nicht länger in ihren Herkunftsfamilien wohnen können. Sie wachsen in einer Pflegefamilie auf, in der ein Elternteil mit sozialpädagogischem Hintergrund vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e. V. angestellt ist. Der andere Elternteil ist ehrenamtlich tätig und geht einer Arbeit außerhalb des Kinderdorfs nach. Die Kinderdorffamilien erhalten fachliche und personelle Unterstützung vom Verein sowie Fortbildungen. Weitere Informationen zum Verein erhalten Interessierte unter: https://www.kinderdorf-online.de