Sachsen - Im Kampf gegen den Lehrermangel in Sachsen hat die Staatsregierung ein Lehrer-Bildungspaket auf den Weg gebracht.
Gemeinsam mit der TU Chemnitz und dem Kultusministerium sei ein Eckpunktepapier am Montag unterzeichnet worden, um dem Mangel an Fachlehrkräften in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entgegenzuwirken, teilte das Wissenschaftsministerium mit.
Der Bachelor-Studiengang soll demnach so gestaltet werden, dass eine Anerkennung für das Lehramt an Oberschulen möglich ist. Zudem prüft die TU Chemnitz die Entwicklung eines Lehramtsstudienganges "Staatsexamen MINT Lehramt an Oberschulen" in Kooperation mit der Universität Leipzig oder der TU Dresden.
Außerdem entwickelt die TU Chemnitz einen Masterstudiengang «Primarstufe Plus» über zwei Semester. Damit können Absolventen des Lehramtsstudiums Grundschule die Befähigung für das Oberschullehramt Mathematik erlangen. Dieses Angebot gilt auch für bereits unterrichtende Lehrkräfte an Grundschulen. Von den Ministerien erhält die TU Chemnitz in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 285 000 Euro für das Konzept. Für die Umsetzung ab dem Wintersemester 2024/2025 sind dann jährlich mehr als 530 000 Euro angedacht.
Das Studium werde attraktiver, durchlässiger und regionaler, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). "Uns gelingt es zunehmend besser, freie Stellen bei den Grundschulen zu besetzen. Das ist aber bei den Oberschulen und in den MINT-Fachfächern schwieriger. Mit dem jetzt gemeinsam geschnürten Maßnahmenpaket bringen wir genau in diesem Bereich die Lehrkräfteausbildung weiter voran", sagte er.
Der Sächsische Lehrerverband forderte dagegen umfassendere Reformen. Für die Gewinnung von Lehrernachwuchs in den "MINT-Fächern" müssten neben Mathematik auch Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie die technischen Fächer der berufsbildenden Schulen in der Lehrerausbildung angeboten werden, hieß es in einer Mitteilung am Montag. (dpa)