Dresden - Am Mittwoch wird im Hörsaalzentrum ein neues barrierefreies Leit- und Orientierungssystem eingeweiht. Mit dem Pilotprojekt will die TU einen weiteren Schritt zur inklusiven Hochschule nehmen.Am Mittwoch wird im Hörsaalzentrum ein neues barrierefreies Leit- und Orientierungssystem eingeweiht.
Große Uni, viele Gebäude, verwinkelte Gänge: Wer sich als neuer Studierender, Beschäftigter oder Besucher auf dem Campus zurechtfinden will, merkt spätestens unter Zeitdruck, wie wichtig ein gutes Leitsystem ist. Für Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte ist die Herausforderung oft noch größer. Um allen Angehörigen und Gästen die Orientierung zu erleichtern, führt die TU Dresden ein Barrierefreies Leit- und Orientierungssystem ein. Als Pilotgebäude wurde nun das Hörsaalzentrum – das meist frequentierte Gebäude auf dem Campus – mit den neuen Beschilderungen und Kennzeichnungen ausgestattet. Vorausgegangen war eine umfangreiche Planungs- und Testphase.
Im Vordergrund stehen nicht nur Ästhetik und Verständlichkeit. Das gesamte Leitsystem – von der Übersichtstafel am Eingang über die Markierung der Treppenaufgänge bis hin zum Türschild – ist genau aufeinander abgestimmt. Besonderer Wert wurde auf die Barrierefreiheit gelegt: Die sorgfältige Auswahl von Schriften und Piktogrammen, eine kontrastreiche Farbgestaltung und die richtige Anbringungshöhe sorgen für eine optimale Lesbarkeit der Informationen. Stufenfreie Wege, z. B. für Rollstuhlfahrer, sind extra ausgewiesen, wenn es keine gemeinsamen Wege gibt. Taktile Systeme ermöglichen auch Sehbehinderten eine selbstständige Orientierung im Gebäude: Es gibt eine Übersichtstafel in Brailleschrift, an jedem Aufzug befindet sich eine taktile Zielbestätigung und auch die Raumnummern sind Profil- und Brailleschrift. Bundesweit einmalig ist die Verbindung zum Campus Navigator, dem digitalen Orientierungssystem der TU Dresden.
Über QR-Codes gelangen die Nutzer direkt per Smartphone zum „digitalen Türschild“, welches Informationen wie Ansprechpartner und Belegungspläne enthält.
Mit dem neuen Barrierefreien Leit- und Orientierungssystem schafft die TU Dresden noch bessere Bedingungen für Lehre und Forschung. Als Baustein der Diversity Strategie trägt es dazu bei, die TU Dresden zu einer inklusiven Hochschule für alle weiterzuentwickeln. Das Projektteam setzt sich fachübergreifend aus Mitarbeitern der Zentralen technischen Dienste, des Corporate Design sowie der Stabstelle Diversity Management zusammen. Nach dem Hörsaalzentrum werden bis Ende des Jahres weitere Gebäude auf dem Campus mit dem Barrierefreien Leit- und Orientierungssystem ausgestattet.
Zur Einweihung präsentiert das Projektteam das Konzept des neuen Barrierefreien Leit-und Orientierungssystems und lädt zum Testen ein. Eingebettet ist die Veranstaltung in den Kurzfilmabend „Klar_Sichtstreifen“ der Kuratorin Susanne Seifert zum Thema Inklusion. Sechs internationale Kurzfilme – darunter preisgekrönte Werke – laden zu einem inklusiven statt exklusivem Miteinander ein. Zum Kurzfilmabend wird eine Audiodeskription über die Smartphone-App „Sennheiser MobileConnect" angeboten. Als Gäste und Ansprechpersonen sind auch die Beiratsmitglieder der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks anwesend. Diese setzen sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen einen diskriminierungsfreien und chancengleichen Zugang zum Hochschulstudium haben.