Do, 17.11.2022 , 16:48 Uhr

Nichts ist für immer – die Haltbarkeit von Kosmetik

Jeder weiß, dass Lebensmittel oder Medikamente ablaufen und dann entsorgt werden sollten. Doch auch Pflegeprodukte und Kosmetik sind nicht unbegrenzt haltbar, im Gegenteil: In vielen Schränken in deutschen Badezimmern dürften sich abgelaufene Kosmetikartikel befinden. Oft genügt ein Blick auf die Verpackung, um herauszufinden, ob Gele, Sprays, Cremes oder Make-up schon über die Zeit sind. Aber: Nicht immer muss gleich alles in den Mülleimer, nur weil ein bestimmtes Datum überschritten ist.

Die Haltbarkeit von Kosmetik selbst beeinflussen

Ob Sonnenschutz, Pflegecremes, Foundation, Rouge oder Mascara: Alle Kosmetikprodukte sind irgendwann abgelaufen. Doch jeder kann auch in gewissem Maße selbst dazu beitragen, die Haltbarkeit der Kosmetik zu verlängern. Dafür sollten Sie unter anderem die Kosmetik richtig aufbewahren, denn schon hierbei können einige Fehler passieren. Wie genau die Produkte gelagert und aufbewahrt werden sollten, hängt dabei von der Art der Kosmetik ab:

Die meisten Beautyprodukte gehören übrigens nicht in den Kühlschrank, sofern es nicht explizit auf dem Produkt empfohlen wird. Die dauerhafte Kälte kann die Konsistenz und die Haltbarkeit negativ beeinflussen. So verlieren Lippenstifte im Kühlschrank ihre Farbe und Mascara wird hier so hart, dass sie verklumpt. Lediglich Gesichts- und Augenmasken sollten eine Stunde vor der Verwendung in den Kühlschrank gelegt werden, um die abschwellende Wirkung zu verstärken. Doch nicht nur die richtige Lagerung der Beautyprodukte ist entscheidend, sondern auch die korrekte Verwendung. Daher sollte jeder, der die Haltbarkeit seiner Kosmetik verlängern will, folgende Tipps beachten:

  1. Die Packung erst öffnen, wenn das Produkt wirklich benutzt werden soll.
  2. Die Verpackung nach jeder Anwendung sorgfältig verschließen, damit das Produkt möglichst wenig Luft abbekommt.
  3. Alle Gele, Pasten und Cremes sollten nur mit sauberen Pinseln oder Spateln entnommen werden. Wer das Produkt mit den Fingern auftragen möchte, sollte sich vorab die Hände waschen.
  4. Die Kosmetikprodukte sollten nicht miteinander vermischt oder verdünnt werden. Dadurch kann es zu Verunreinigungen kommen, welche die Haltbarkeit negativ beeinflussen.

Kosmetik-Haltbarkeit hängt von vielen Aspekten ab

Wie lange ein Kosmetikprodukt nun haltbar ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Die Haltbarkeit hängt davon ab, um welches Produkt es sich handelt. Trockene Kosmetikprodukte wie Puder sind ebenso wie Kosmetika mit hohem Öl- und Fettanteil lange haltbar. Auch Lippenstifte laufen nicht so schnell ab. Anders verhält es sich mit feuchten oder flüssigen Seren, Lotionen und Cremes. Eine eher kurze Haltbarkeit haben außerdem:

Gerade bei geöffneten Sonnenschutzprodukten ist Vorsicht geboten. Der eindringende Sauerstoff kann im Laufe der Zeit den UV-Schutz beeinträchtigen. Und: enthält die Sonnencreme den bedenklichen Stoff Octocrylen, kann bei längerer Lagerung das krebserregende Benzophenon gebildet werden. Viele Faktoren sind letztlich für die Haltbarkeit eines Kosmetikprodukts entscheidend – nicht nur die Inhaltsstoffe. Es kommt auch darauf an, ob und wann das Produkt geöffnet wurde, wie viel Licht es abbekommen hat und bei welchen Temperaturen die Lagerung erfolgte.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum beachten

Wie stellen Verbraucher fest, ob sie ein älteres Kosmetikprodukt noch weiter verwenden können oder lieber entsorgen sollten? Um diese Frage zu beantworten, hilft zunächst der Blick auf die Verpackung. Dort befindet sich bei allen Produkten, die weniger als 30 Monate haltbar sind, ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), an dem man sich orientieren kann.

Das MHD ist aber nicht zu verwechseln mit einem Verbrauchs- oder Verfallsdatum. Das heißt: Der Hersteller garantiert mit dieser Angabe, dass das Produkt mindestens bis zu diesem Datum bedenkenlos genutzt werden kann. Auch mit der Verwendungsdauer des Produkts sollte diese Angabe nicht verwechselt werden. Mit dem MHD können Sie also abgelaufene Kosmetik erkennen. Weiterhin unklar ist jedoch, ob Sie das Produkt dennoch weiterverwenden können oder eben nicht. 

Auf die Verwendungsdauer nach Öffnung kommt es an

Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Verwendungsdauer nach Öffnung, die auf vielen Kosmetikverpackungen angegeben ist. Halten Sie Ausschau nach dem Symbol eines geöffneten Cremetiegels auf der Verpackung. Darin finden Sie eine Angabe wie „12 M“. Diese bedeutet, dass der Artikel zwölf Monate genutzt werden kann – und zwar nach dem Öffnen. Denn erst durch das Öffnen des Tiegels kommt der Inhalt mit Luft, Sauerstoff und Keimen in Kontakt – also mit Einflüssen, welche die Haltbarkeit reduzieren.

Notieren Sie sich am besten auf der Verpackung, wann Sie das Produkt geöffnet haben. Dann können Sie jederzeit nachrechnen, wann die Verwendungsdauer des Kosmetikartikels endet. Aber auch hier gilt: Ist die Verwendungsdauer überschritten, kann es trotzdem sein, dass das Produkt noch bedenkenlos genutzt werden kann. Der Hersteller übernimmt dafür lediglich keine Garantie mehr.

Haltbarkeit überschritten – Kosmetik gleich wegwerfen?

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten oder die Frist für die Verwendungsdauer nach dem Öffnen abgelaufen, sind viele Verbraucher unsicher. Kann das Kosmetikprodukt dennoch weiterverwendet werden? Oder ist es besser, es zu entsorgen? Generell sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie das Produkt nicht weiterverwenden, wie das Beispiel der Sonnencremes am besten zeigt. Sie wissen nie, inwiefern sich die enthaltenen Inhaltsstoffe im Laufe der Zeit verändern und eventuell gesundheitsschädlich werden. Spätestens wenn sich Farbe, Geruch oder Konsistenz des Produktes geändert haben, sollten Sie es sicherheitshalber entsorgen.

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