Di, 10.12.2024 , 19:51 Uhr

Niners verpassen frühzeitige Qualifikation für die Champions-League-Playins

Chemnitz- Die NINERS Chemnitz sammeln in ihrer ersten Champions-League-Saison wertvolle Erfahrungen und haben gute Chancen, sich für die Playins im Januar zu qualifizieren, die das Teilnehmerfeld der zweiten Gruppenphase komplettieren. Ein Sieg gegen Bertram Derthona am Dienstag, kombiniert mit einer Niederlage von Benfica Lissabon gegen BAXI Manresa, würde die Qualifikation sichern. Bei einer Niederlage gegen Derthona gäbe es eine zweite Chance eine Woche später in Lissabon. Teamkapitän Jonas Richter hofft, den entscheidenden Schritt vor heimischem Publikum zu machen, obwohl Derthona als schwerer Gegner gilt.

Das Hinspiel im Oktober verloren die NINERS knapp mit 81:87. Seitdem unterstrichen die Norditaliener ihre Klasse mit klaren Siegen über Manresa (102:85) und Lissabon (72:58, 77:71) und führen ungeschlagen die Tabelle an. Das von Walter de Raffaele trainierte Team, das Stars wie US-Topscorer Christian Vital und Center Ismael Kamagate aufbietet, strebt die direkte Qualifikation an. Mit der Rückkehr von Justin Gorham, der im Hinspiel verletzt fehlte, präsentiert sich Derthona noch stärker.

Die NINERS müssen eine Saisonbestleistung abrufen, um gegen das in der Serie A erfolgreiche Team zu bestehen. Nach dem Comeback-Sieg gegen Würzburg (81:77) ist Chemnitz mental gestärkt und tritt nahezu in Bestbesetzung an. Bis zu 4.000 Fans in der Messe Chemnitz sollen das Team zusätzlich unterstützen, um die vorzeitige Qualifikation für die Champions-League-Playins zu schaffen.

Das erste Viertel startete verbissen. Von Beginn an schenkten sich die Teams nichts. Derthona konnte sich jedoch innerhalb der ersten zwei Minuten die ersten vier Punkte sichern. Trotz mehrerer Freiwürfe mangelte es den Niners an Treffsicherheit bei ihren Dreierwürfen. Nach knapp drei Minuten sicherte sich die Orange Army die ersten Punkte. Trotz starker Defense der Chemnitzer erkämpften sich die Gäste immer wieder den Ball.

Kapitän Jonas Richter sicherte in der vierten Minute weitere zwei Punkte für die Chemnitzer, gefolgt von Deandre Lansdowne. Punktestand nach vier Minuten: 6:7. Nur dank viel Körpereinsatz und Blockaktionen, wie die von Nkamhoua in der sechsten Minute, wurde dafür gesorgt, dass der Vorsprung der Gäste nicht zu groß wurde. Punktestand nach sieben Minuten: 8:12 für Derthona. 

Nach zwei Freiwürfen von Will Christmas stand es in der achten Minute des ersten Viertels 10:14. Tischler hätte mit einem Dreier den Rückstand weiter verkürzen können, scheiterte jedoch an der Treffsicherheit. Wie sehr die Chemnitzer den Sieg wollten, zeigte auch die Foulanzahl: Bereits im ersten Viertel verbuchten die Gastgeber fünf auf der Habenseite. Mit einem Punktestand von 12:19 endete das erste Viertel.

Das zweite Viertel startete ebenfalls spannend. Dank Spielmachern wie Lansdowne und Nkamhoua konnten die Gastgeber in der ersten Minute den Rückstand auf 14:19 verkürzen. Derthona erhöhte den Druck und baute den Vorsprung nach drei Freiwürfen auf sieben Punkte aus. Nach knapp zwei Minuten im zweiten Viertel zeigte die Anzeigetafel einen Punktestand von 14:21. Immer wieder verhinderte die fehlende Treffsicherheit der Chemnitzer Jungs eine erfolgreiche Aufholjagd.

Bei einem Punktestand von 14:25 hatte Headcoach Pastore genug und rief die Jungs zur Räson. Der Weckruf schien nötig: Direkt im Anschluss holte Lansdowne zwei wichtige Punkte für die Korbjäger. Doch der Kampfgeist hielt nicht lange an. Auch im zweiten Viertel dominierten die Norditaliener das Spiel und erarbeiteten sich einen 11-Punkte-Vorsprung. Punktestand nach sieben Minuten: 19:30. Innerhalb der nächsten Minute baute Derthona den Vorsprung weiter aus und erreichte einen Punktestand von 22:35 in der achten Minute.
 
Mit einem Rückstand von zwölf Punkten ging es bei einem Punktestand von 26:38 in die Halbzeitpause.

Das dritte Viertel startete mit einem Angriff der Chemnitzer: Zwei Punkte nach einem Alley-Oop sowie ein Dreier von Nkamhoua. Punktestand nach knapp zwei Minuten Spielzeit: 34:41. Trotz des Rückstands wirkten die Gastgeber deutlich wacher aus der Kabine. Auch wenn das Teamplay spürbar verbessert war, schien die Treffsicherheit bei den Dreiern in der Umkleide geblieben zu sein.

Auch in der zweiten Halbzeit ließ Derthona das Punkten wie ein Kinderspiel aussehen. Immer wieder sicherten sich die Norditaliener den Ball und zerstörten die Chemnitzer sowohl moralisch als auch physisch. Der Punktestand nach sechs Minuten betrug 36:56. Im dritten Viertel konnten die Chemnitzer das Blatt nicht mehr wenden. Trotz kurzem Lebenszeichen von Aher Uguak mit einem Dreier, ging es mit einem Punktestand von 41:58 in das finale Viertel.

Trotz eines Rückstands von über zehn Punkten biss sich die Orange Army durch das letzte Viertel. Nkamhoua sicherte erneut wichtige Punkte für die Gastgeber. Ähnlich wie beim letzten Heimspiel schien das letzte Viertel die Lebensgeister der Jungs von Rodrigo Pastore geweckt zu haben. Punktestand nach knapp drei Minuten des letzten Viertels: 51:60. Von einer 20-Punkte-Differenz im dritten Viertel kämpften sich die Chemnitzer auf 9 zurück. Ob hier ein erneutes Wunder gelingen kann, liegt nun auch an der mentalen Stärke der Gegner.
 
Für die Chemnitz-Fans war der Sieg durchaus im Bereich des Möglichen. Erneut verwandelte die Orange Army die Messe in einen Krimi der Extraklasse. Doch auch Derthona hielt mit und baute den Punktevorsprung auf 54:65 aus. Die Chemnitzer blieben jedoch wachsam, und Bailey traf für die Chemnitzer. Es schien so, als ob die 9-Punkte-Grenze nicht überschritten werden könnte. Punktestand in der sechsten Minute: 56:67. Die Defense der Norditaliener wirkte nahezu undurchdringbar. Bei einem Punktestand von 56:69 rief Pastore seine Jungs erneut an die Bande.
 
Derthona ließ sich in den letzten Minuten nicht niedermachen. Trotz gelegentlicher Treffer der Chemnitzer hielten die Norditaliener immer genügend Abstand nach unten. In der letzten Minute des letzten Viertels lagen die Chemnitzer mit 14 Punkten im Rückstand (61:75).
Mit einem finalen Punktestand mussten die Chemnitzer eine Niederlage hinnehmen. Das Aus bedeutet es für die Play-Ins trotzdem nicht. Eine Chance besteht noch im Auswärtsspiel am kommenden Dienstag gegen Lissabon.