Fr, 09.09.2022 , 13:16 Uhr

Online Einkauf birgt nicht nur Vorteile

Schöne neue Welt: Früher musste man für den Kauf eines neuen Outfits viele verschiedene Geschäfte ablaufen – heute steht Kunden im Internet die gesamte Modewelt weltweit offen. Doch Online-Shopping birgt nicht nur Vorteile, sondern bringt auch kleine Tücken mit sich.

Sie alle entstehen dadurch, dass es in dieser Welt schlicht nicht möglich ist, die gewünschten Produkte vor dem Kauf in den eigenen Händen zu halten, sie von allen Seiten zu betrachten – sprich rundherum in Augenschein zu nehmen. Alles, was im normalen Geschäft vor dem Kauf stattfindet, muss beim Online-Kauf zwangsweise nach der Lieferung geschehen. Nicht besser machen es Händler, die sich nicht gerade dabei hervortun, potenziellen Kunden viele Bilder und andere Informationen zu präsentieren.

Ausgehend von Schuhwerk, wo viele Punkte zur Vermeidung von Fehlkäufen zu beachten sind, lassen sich diese Punkte weitgehend auch auf andere Modeartikel umlegen. Zusammen mit weiteren Tipps speziell für den Online-Kauf wird daraus ein einfaches Geheimrezept für ein erfolgreiches Shopping-Erlebnis im Netz.

Onlineshopping
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Nachteil ausgleichen: Anprobe findet zu Hause statt

Eins der größten Mankos beim Online-Kauf: Der Kunde kann die Artikel nicht vor dem Bestellen anprobieren. Deshalb erfolgt der Kauf nach Abbildung und Größenangabe. Was nicht passt, kann der Käufer dann zurückschicken. Diese Regeln helfen bei der Orientierung vorab:

Wer online Artikel finden will, die wie maßgeschneidert wirken, sollte seine Größe genau kennen. Noch besser: bei Konfektionsware einen Blick auf die Tabellen der Hersteller werfen, welche die Konfektionsgröße der jeweiligen Marke in Körpermaßen angibt. Mit einem Maßband im Haus lässt sich dann genauer bestimmen, ob das gewählte Kleidungsstück passen wird.

Noch wichtiger ist diese Strategie bei Schuhen. Da hier nichts abgenäht oder weiter gemacht werden kann, sollten Schuhkäufer ihren Fuß per Umrisszeichnung ausmessen. So lässt sich die exakte Schuhgröße bestimmen. Dieser und andere Tipps helfen Fehlkäufe bei Schuhen zu vermeiden.

Manche Modehersteller arbeiten mit Schmeichelgrößen, die größere Kleidungsstücke mit kleineren Konfektionsgrößen auszeichnen. Auf diese Weise soll dem Selbstwertgefühl der meist weiblichen Kundschaft auf die Sprünge geholfen werden, damit sie die wohlwollende Marke bevorzugt. Andere Designer setzen aufs Gegenteil: Hier werden die Kleidungsstücke möglichst knapp geschneidert und mit eher großen Konfektionsgrößen ausgewiesen. Diese Taktik soll einen schlanken und jungen Kundenkreis als Markenbotschafter anziehen.

Wer also online sein Lieblingsteil findet, aber beim Anprobieren zuhause nicht in die gewohnte Größe passt, muss sich nicht ärgern: Einfach retournieren, eine andere Größe bestellen und die Zahl auf dem Etikett ignorieren.

Rückgaben beim Online-Shopping berühren zwei unterschiedliche Gesetzesregelungen. Erstens: Hat die bestellte Ware einen Mangel oder ist defekt, muss der Verkäufer die Kosten der Rücksendung tragen. Zweitens: bei „normalen“ Retouren im Mode- und Schuhbereich besteht diese Pflicht für den Anbieter seit 2014 nicht mehr. Seitdem dürfen Online-Händler sämtliche Kosten für die Retoure an den Kunden weitergeben. Dennoch bieten viele große Handelsketten die Gratis-Rücksendung aus Marketinggründen weiterhin an.

Tipp: Schon bevor Kaufinteressierte in einem Shop stöbern, sollten sie die Rücksende-Optionen prüfen. Wenn ein Anbieter das Rücksende-Porto dem Kunden auferlegt, muss er dies in der Widerrufbelehrung ankündigen, die dem Bestellabschluss vorausgeht.

Zielgerichtet bestellen

In der Online-Shoppingwelt haben Kunden zuweilen dasselbe Problem wie am Hochzeitsbuffet: Man lädt sich einfach zu viel auf den Teller bzw. in den Warenkorb. Hier hat das unendlich große Angebot nicht nur Vorteile: Wer zu viel bestellt, verliert den Überblick über die Fristen zur Rücksendung und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass einige Stücke für immer ungetragen im Kleiderschrank verstauben. Das ist nicht nur finanziell ärgerlich für den Kunden. In einem größeren Bild helfen Fehlkäufe, deren Versand und die potenzielle Rück- und Neuversendung nicht gerade dabei, die Konsumwelt auf einen nachhaltigeren Kurs zu bringen. Die folgenden Tipps unterstützen bei einer zielgerichteten Online-Bestellung:

Auf Schnäppchen achten und sparen

Die Shoppingwelt im Internet ist unergründlich, aber bietet auch die Möglichkeit, sein Lieblingsstück in einer Rabattaktion deutlich günstiger zu kaufen als üblich. Wie finden Online-Shopper die besten Deals?

Online kann man öfters gute Schnäppchen ergattern.
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Vorsicht: Fake-Shops!

Manche Angebote sind wortwörtlich zu schön, um wahr zu sein. Tagtäglich tappen Online-Shopper in die Falle von Fake-Shops und tragen die negativen Folgen. Das sind die Gefahren und die Strategien zur Vermeidung:

Auch im Bereich Mode existieren eine ganze Reihe von Betrugsmaschen. Eine eher simple Methode verkauft gefälschte Markenprodukte zu Lockpreisen. Die Kunden merken dann nach der Bestellung, dass die Qualität der erhaltenen Ware nicht mit dem Image des Herstellers zusammenpasst. Wer nicht viel für das betreffende Stück bezahlt hat, verschmerzt diese Tatsache vielleicht sogar. Weit schädlicher sind dagegen Fake-Shops, die es auf Geld und Daten der Käufer abgesehen haben. Sie arbeiten mit Zahlungsmethoden, die dem Kunden keine Sicherheit bieten, z.B. der Vorkasse. Der Kunde entrichtet den geforderten Betrag, aber erhält anschließend keine Ware. Je nachdem, welche Zahlungsmethode genutzt wurde und wie stark der Anbieter seine Identität verschleiert, gibt es für den Geprellten kaum Möglichkeiten, sein Geld zurückzubekommen.

Auf den ersten Blick verrät dem Kaufinteressenten schon sein gesunder Menschenverstand, ob ein Rabatt-Angebot überhaupt im Bereich des Möglichen liegt. Seriöse Online-Shops arbeiten bei der Dateneingabe mit einem Verschlüsselungsprotokoll, verfügen über ein vollständiges Impressum und erlauben sich in den Produktbeschreibungen in der Regel keine Rechtschreibfehler.

Welche Zahlungsmethode beim Online-Shopping?

Etwas bezahlen, das man noch nicht erhalten hat – bei diesem Gedanken sträuben sich viele Kaufinteressenten. Für den Kunden ist der Kauf auf Rechnung der sicherste Weg, wenn auch nicht unbedingt der bequemste, weil er selbst Fristen im Blick behalten muss. Falls die Option „Rechnung“ nicht verfügbar ist, sollten Käufer den Einzug per Lastschrift bevorzugen. Hier besteht die Möglichkeit, die Abbuchung in einem Zeitrahmen von bis zu 13 Monaten zurückzufordern, falls sie unberechtigt war. Online-Zahldienste wie PayPal bieten zuweilen einen Käuferschutz an, der ebenfalls eine Reklamation falscher Abbuchungen ermöglicht.

Mit den richtigen Maßnahmen zum Shopping-Spaß!

Entspannt auf dem heimischen Sofa durch die Modewelt surfen und sich von vielfältigen Trends zum Kauf inspirieren lassen – im Gegensatz zur engen Umkleidekabine mit ihrem fies beleuchteten Spiegel fühlt sich Online-Shopping unschlagbar gut an. Noch besser: Wer gezielt und intelligent bestellt, steigert das Erfolgserlebnis und tut etwas in punkto Nachhaltigkeit.

 

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