Sachsen: Laut einem Bericht des MDR sind etwa die Hälfte der Führungspositionen in den Ministerien, Landesbehörden und der Justiz von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen mit Ostdeutschen besetzt.
Die durchschnittliche Quote in den drei Ländern liegt bei 47,7 Prozent, wie der Sender am Montag unter Berufung auf eine Erhebung von MDR Data berichtete. Der Anteil von Ostdeutschen ist am höchsten bei Ministern und Staatssekretären in allen drei Ländern und am geringsten bei Abteilungsleitern in den Ministerien, so die Ergebnisse der Untersuchung laut MDR. Der Leipziger Soziologe Holger Lengfeld schätzt ein, dass diese Situation auch historische Gründe hat. Nach der Wiedervereinigung wurden alle Führungskräfte im öffentlichen Dienst der DDR entlassen. "Man brauchte Leute, die sich mit dem Regelsystem der Bundesrepublik Deutschland auskannten. Das konnten nur Westdeutsche sein", sagte Lengfeld dem MDR. Die Besetzung von Führungsposten wird eines der Themen bei der nächsten Konferenz der ostdeutschen Regierungschefs sein. Sie werden sich am 22. Juni in Chemnitz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), treffen. (dpa)