Di, 28.08.2018 , 18:38 Uhr

Ostdeutscher Sparkassenverband zieht Halbjahresbilanz

Berlin- Am Dienstag wurden in Berlin die aktuellen Geschäftszahlen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes vorgestellt. Daraus geht hervor, dass die Kreditvergabe in den neuen Bundesländern im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen ist. Im ersten Halbjahr 2018 wurden bereits 5,4 Milliarden Euro an Privat- und Geschäftskunden ausgezahlt.

„Die Kreditvergabe bleibt auf einem sehr hohen Niveau, allerdings schwächt sich die Nachfrage in einzelnen Gebieten ab. Offenbar nutzten Kunden Rücklagen und verzichteten auf neue Kredite“, sagte der Geschäftsführende Präsident, Dr. Michael Ermrich.

Er stellte zudem klar, dass die Niedrigzinsphase gerade bei Sparkassen mit ihrem bodenständigen Kredit- und Einlagengeschäft Spuren hinterlasse. Dennoch blieben die OSV-Sparkassen innerhalb der SparkassenFinanzgruppe in der Spitzengruppe.

Geschäftsergebnisse noch zufriedenstellend

Ermrich und Zender zeigten sich mit den Geschäftsergebnissen der Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt noch zufrieden. Angesichts der langandauernden Niedrigzinsphase und den regulatorischen Herausforderungen behaupteten sich die Sparkassen am Markt.

Kreditvolumen wächst

Das Kreditvolumen bei den Sparkassen ist um insgesamt 1,8 Mrd. Euro (+ 3,3 Prozent) auf 55,2 Mrd. Euro gestiegen. Dieses Wachstum verteilte sich auf die Segmente Unternehmen und Selbstständige + 1,4 Mrd. Euro (+ 5,5 Prozent) auf 26,6 Mrd. Euro und auf Privatpersonen + 775 Millionen Euro (+ 3,6 Prozent) auf 22,3 Mrd. Euro. Bei öffentlichen Haushalten/Sonstigen verzeichneten die Sparkassen einen Rückgang um 391 Millionen Euro (- 5,9 Prozent) auf 6,3 Mrd. Euro.

Einlagenwachstum auf Rekordwert

Erneut registrierten die OSV-Sparkassen bereits im ersten Halbjahr ein Einlagenwachstum. Seit Jahresbeginn stiegen die Einlagen um 1,8 Mrd. Euro auf 100,6 Mrd. Euro. Das ist ein neuer Rekord.

Kurzfristige Anlagen gefragt

Nach wie vor bevorzugten die Kunden kurzfristig verfügbare Anlagen. So wuchsen die Sichteinlagen um 4 Prozent auf 55 Mrd. Euro. Der Bestand an Termingeldern erhöhte sich um 15 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro.

Reges Interesse an Wertpapieren

Darüber hinaus handelten die Kunden mit Wertpapieren. Sie kauften Papiere im Wert von 2,8 Mrd. Euro und verkauften Papiere im Wert von 1,7 Mrd. Euro. Der Nettoabsatz betrug 1 Mrd. Euro und lag somit 55,4 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das Geldvermögen der Kunden wuchs in den ersten sechs Monaten um 1,2 Mrd. Euro auf 130,8 Mrd. Euro.

Rentabilitätsentwicklung

Aufgrund von Kostensteigerungen und der Niedrigzinsphase erwarten die OSV-Sparkassen ein niedrigeres Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,99 Prozent der Durchschnittsbilanzsumme (DBS). Im vergangenen Jahr lag der entsprechende Wert bei 1,03 Prozent der DBS, tatsächlich erreicht wurden zum Jahresende 2017 1,14 Prozent der DBS.

(Quelle: Ostdeutscher Sparkassenverband)