Insgesamt sind etwa 560 Beamte im Einsatz gewesen. Die sächsische Bereitschaftspolizei wurde vom Landeskriminalamt Sachsen sowie dem Polizeiverwaltungsamt Sachsen unterstützt:
Aus der Pegida-Versammlung heraus wurde zweimal eine übel riechende Flüssigkeit in Richtung der Kundgebung „Herz statt Hetze“ geworfen. Kriminalisten sicherten die Spuren und leiteten Ermittlungsverfahren wegen versuchten gefährlichen Körperverletzungen ein. Einsatzkräfte stellten außerdem die Personalien zweier Pegida-Teilnehmer (57, 59) fest, welche Deutschland Flaggen verkehrt herum hielten. In diesem Zusammenhang prüft die Polizei, ob ein Verstoß gegen den § 90a Strafgesetzbuch (Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole) vorliegt. Ein 40-jähriger und ein 62-jährigen Mann zeigten den Hitlergruß. Gegen sie wird wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Als Gegenprotest finden in Dresden bereits seit Mittag mehrere Demonstrationen und Kundgebungen unter dem Motto „Herz statt Hetze - Mit.Menschen.Würde“ statt. Es kommt in der Innenstadt immer wieder zu Verkehrseinschränkungen. Die Wilsdruffer Straße ist bis 20 Uhr komplett gesperrt.
Die Pegida-Anhänger hatten am 20. Oktober 2014 erstmals in Dresden eine Kundgebung abgehalten. Seitdem gehen sie montags auf die Straße - mal mit mehr, mal mit wenigen Teilnehmern. Anlässlich des Jahrestages findet die Kundgebung diese Woche am Sonntag statt. Sie protestieren gegen die Islamisierung und Asylpolitik Deutschlands und Europas. Initiator der Pegida-Bewegung ist der Dresdner Lutz Bachmann.
Am Sonntagnachmittag stehen allen die Türen der Dresdner Frauenkirche für ein Friedensgebet offen. „Wir sehnen uns nach friedvoller Gemeinschaft, doch die Welt um uns scheint brüchig. Unsagbare Worte fallen, unteilbare Ansichten verfangen, unvorstellbare Taten geschehen. Risse durchziehen unser Land und unser Miteinander“, erklärt Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt. „Mit einem Friedensgebet wollen wir ermutigen, das Verbindende zu suchen und Demokratie zu leben. Vertrauen und Versöhnung wachsen, wo Menschen einander zugewandt begegnen.“