Leipzig – Früher war Leipzig für seinen Pelzhandel berühmt. Heutzutage hat es das Kürschnerhandwerk schwer. Tier- und Umweltschutz machen der Pelz- und Lederbranche zu schaffen. Einen Ausweg sucht die Landesinnung der Kürschner Mitteldeutschland.
Das Label „WePreFur“ soll für ökologisch nachhaltige und tierschutzgerechte Pelzbekleidung stehen. Ob sich Tierschützer mit dem neuen Öko-Label wirklich anfreunden können, ist fraglich. Jürgen Förster hat für die Kritik nur wenig Verständnis. Der Obermeister der Kürschnerinnung Mitteldeutschland erklärt, dass sie Felle verwenden, die ansonsten weggeworfen werden. Sie verwenden also Abfallprodukte. Das sollte auch Menschen mit grüner Einstellung klar sein. Hinzu kommt, dass die Kürschner heutzutage aktiv Upcycling betreiben. Das bedeutet: aus Alt mach Neu. Aus Omas Mantel wird eine schicke Jacke.
Rohstoff für Pelzprodukte könnte auch aus der Messestadt kommen. Jährlich werden in den Wäldern in und um Leipzig über 300 Waschbären erlegt oder tot aufgefunden. Hinzu kommt eine geringere Anzahl von Füchsen.
Die Pelzbranche hat ein Imageproblem. Ob das so bleibt hängt von der Branche selbst ab. Mit der Einführung des Öko-Labels „WePreFur“ ist zumindest ein Anfang gemacht.