Chemnitz- Gute Noten für gutes Benehmen. Sollten Kopfnoten auch in Zukunft noch in der Schule verteilt werden? Mit einer Online-Petition will sich nun der sächsische Lehrerverband dafür stark machen und ein deutliches Zeichen an die Landespolitik setzen.
Die Kopfnoten bewerten die sozialen Kompetenzen der jungen Menschen auf einer Skala mit Noten von 1 bis 5. Ab der zweiten bis zur zehnten Klasse werden Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung der Schüler benotet. Verbale Einschätzungen sollen lediglich als Ergänzung zu den Noten genutzt werden. Die Zukunft der Kopfnoten ist jedoch ungewiss. Während das Verwaltungsgericht in Dresden Kopfnoten als Einschränkung für die Persönlichkeitsrechte ohne Gesetzesgrundlage wertet, entschied sich das Oberverwaltungsgericht für die Verhaltensnoten. Jens Weichelt, der Landesvorsitzende des sächsischen Lehrerverbandes, steht klar und deutlich für das Beibehalten der Kopfnoten: „Kopfnoten haben in unseren Schulen eine jahrzehntelange Tradition. Schüler und Eltern wissen sofort, woran sie sind. Vorbildliches Verhalten wird gewürdigt und Defizite werden aufgezeigt. Das ist Anerkennung und Ansporn zugleich.“
Jede Kopfnote wird in halbjährlichen Sitzungen der Klassenkonferenz durch alle in der Klasse unterrichtenden Lehrer festgelegt. Die Beurteilung unterliegt dabei feststehenden Kriterien. Auch für die Arbeitgeber spielt die Persönlichkeit der jungen Leute bei der Bewerbung eine wichtige Rolle. Neben den fachlichen können dadurch auch die sozialen Kompetenzen eingeschätzt werden. Falls ein Berufungsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht nicht die Erteilung von Kopfnoten legitimiert, fordert der sächsische Lehrerverband eine Änderung des sächsischen Schulgesetzes. Damit sollen auch weiterhin Kopfnoten in Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung erteilt werden.
Ab sofort kann die Petition hier unterstützt werden.