Dresden - Ein Projekt der TU Dresden forscht zu Pflanzen in der Bibel. Im Schlossgarten Pillnitz kann eine dazugehörige Ausstellung besucht werden.
Pflanzen spielen in der Bibel eine wichtige Rolle. Nicht nur im Zusammenhang mit verschiedenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten wie Säen und Ernten, sondern auch in Beobachtungen von Entwicklung und Wachstum und dem Aussehen von Blüte oder Frucht veranschaulichen sie in der Sprache der Bibel die enge Beziehung von Welterfahrung und Weltdeutung des altorientalischen/antiken Menschen. So stehen für das antike Denken die Naturerscheinungen und Pflanzen als lebensweltlich unmittelbar erfahrbare Dinge stets in einem unauflöslich engen Zusammenhang zu übergeordneten, im gewissen Sinne abstrakten Zusammenhängen, Vorstellungen und Ideen, die beispielsweise tiefere Einsichten in die Zusammenhänge der Welt Auskunft geben, oder Hinweise zum gelingenden Leben geben können. Anders gesagt: Sie haben symbolische Qualitäten.
Das Projekt untersucht den Zusammenhang verschiedener, in der Bibel erwähnter Pflanzen mit ihren jeweiligen Deutungsgehalten. Damit eröffnet es Möglichkeiten, sich heute dem Alltag und dem Denken im Alten Orient/in der Antike zu nähern. Eine zweite wichtige Rolle spielt die Erforschung der Rezeptionsgeschichte der Pflanzensymbolik bis hinein in die abendländische Kultur.
Im Schlosspark Pillnitz kann eine dazugehörige Ausstellung besucht werden. Neben den bewährten Infos über Bedeutung und Kulturgeschichte der biblischen Pflanzenwelt steht diesmal das Programm unter dem Eindruck der Sonderausstellung im Schlossmuseum zu Leben und Wirken Prinz Maximilians von Sachsen. Der Priester, Professor und Bruder des letzten sächsischen Königs gilt in seinen Idealen wie eine bescheidene und gesunde, vegetarische Lebens- und Ernährungsweise und seines Engagements für den Tierschutz als seiner Zeit voraus. Anstoß und Begründung dafür fand er in den Texten der Bibel. Die Mitarbeiter und Studierenden des Bibelpflanzenprojekts laden ein, anhand der Bibelpflanzen Themen wie "Richtig leben! - Die biblisch-florale Sprache als Lehrstück für die Gläubigen" und "Paradiesische Koexistenz - Mensch und Tier" zu den öffentlichen Führungen oder anhand der Begleitmaterialien nachzugehen.