Sachsen – Bewohner von Pflegeheimen in Sachsen werden am Lebensende seltener als früher in Kliniken gebracht.
In den vergangenen Jahren sei der Anteil der Menschen, die in ihren letzten 30 Lebenstagen einen vielfach unnötigen Krankenhausaufenthalt hatten, gesunken, teilte die Krankenkasse AOK Plus am Dienstag mit. Habe der Anteil 2017 noch bei 43 Prozent gelegen, waren es 2021 noch 36 Prozent. Damit liege Sachsen unter dem Bundesschnitt (42 Prozent). «Abzuwarten bleibt, ob der Rückgang nur ein vorübergehender Trend infolge der gesunkenen Fallzahlen in der Corona-Pandemie ist», erklärte Vorstandschef Rainer Striebel.
Insgesamt sind nach Einschätzung der Krankenkasse die Menschen in sächsischen Pflegeheimen besser versorgt als in anderen Bundesländern. Dabei beruft sich die Kasse auf eine Auswertung von Abrechnungsdaten der Kranken- und Pflegeversicherung. Den Angaben zufolge flossen in den Pflege-Report 2023 Daten von rund 350 000 Pflegeheimbewohnern ab 60 Jahren ein, darunter mehr als 36 000 aus Sachsen.
So liegt etwa der Anteil Pflegebedürftiger, die eine problematische Dauerverordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln erhalten, in Sachsens Heimen mit 5,4 Prozent niedriger als im bundesweiten Schnitt (7,6 Prozent). Doch gibt es im regionalen Vergleich in Sachsen eine breite Spanne von 3,7 Prozent im Kreis Leipzig bis 8,9 Prozent im Kreis Bautzen. Die dauerhafte Einnahme solcher Medikamente birgt für die Senioren erhebliche Risiken und kann ihren Gesundheitszustand deutlich verschlechtern. Studien zeigten, dass etwa die Sturzgefahr steige und die Schlaf- und Lebensqualität negativ beeinflusst werde, so Striebel.
Auch bei Klinikeinweisungen von Demenzerkrankten wegen unzureichender Aufnahme von Flüssigkeit ist laut Pflege-Report die Situation in Sachsen besser als in anderen Bundesländern. Demnach hatten 2021 im Freistaat 3,0 Prozent aller Heimbewohner mit Demenz einen solchen Klinikaufenthalt, bundesweit lag der Anteil bei 3,8 Prozent. Während jedoch der Kreis Meißen mit 1,5 Prozent einen noch weit niedrigeren Wert vorweisen kann, sticht der Kreis Zwickau mit 5,8 Prozent hervor.
(Quelle: dpa)