Fr, 12.04.2024 , 15:30 Uhr

teurer Genuss

Gestiegene Bierpreise in sächsischen Gaststätten

Dresden - Die warmen Temperaturen in Sachsen lassen die Menschen nach einem erfrischenden Bier dürsten.

Doch der Genuss könnte teurer werden, da sich die Preise für Bier in Gaststätten erhöhen. Laut Axel Klein, dem Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Sachsen, sind mehrere Faktoren für diese Entwicklung verantwortlich. Zum einen seien die Einkaufspreise pro Hektoliter für Gastronomen gestiegen, was auf höhere Produktionskosten zurückzuführen sei. Zusätzlich sei seit Januar wieder der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gültig, nachdem er während der Corona-Pandemie vorübergehend auf 7 Prozent gesenkt worden war. Des Weiteren würden steigende Personalkosten die Preiserhöhungen beeinflussen. Klein äußerte auch die Vermutung, dass der rückläufige Bierkonsum eine Rolle spiele.

Die Entscheidung, ob die höheren Kosten an die Kunden weitergegeben werden, liegt letztlich bei den Gastronomen selbst. Während der Pandemie hatte die Bundesregierung beschlossen, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie vorübergehend abzusenken, doch diese Regelung ist Ende 2023 ausgelaufen.

Der Rückgang im Bierkonsum wird auch durch Thomas Gläser, den Geschäftsführer der sächsischen Brauereien, bestätigt. Er betonte, dass der Pro-Kopf-Verbrauch in Sachsen in den letzten Jahren gesunken sei.

Trotz des rückläufigen Bierkonsums gibt es einen Hoffnungsschimmer für die Brauindustrie: alkoholfreies Bier. Der Deutsche Brauerbund prognostiziert, dass bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird. Mittlerweile greift beinahe jeder zweite Deutsche gelegentlich zur gesünderen Alternative. Auch in Sachsen verzeichnet die Brauindustrie ein Wachstum, mit derzeit 82 Brauereien im Vergleich zu 55 vor zehn Jahren.

Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Bierabsatz in Deutschland 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent gesunken. Diese langfristige Entwicklung setzte sich fort, obwohl der Absatz im Jahr 2022 leicht gestiegen war. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass alkoholfreie Biere in diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind.(mit dpa)