Dresden - Mit Sorge blicken Spaziergänger in Dresden nach der Hitzeperiode auf die Stadtbäume. Vor allem Platanen bieten aktuell einen besonders ungewöhnlichen Anblick. Unter anderem am Dresdner Zoo werfen die Bäume aktuell ihre Rinde ab. Ein großes Pflanzensterben setzt jedoch nicht ein.
Die Bäume häuten sich gewissermaßen - es handelt sich um einen wachstumsbedingten Vorgang. Das Phänomen tritt derzeit vielerorts in Dresden aber auch bundesweit auf. Im Lauf mehrerer Jahre entsteht durch das Dickenwachstum eine Spannung auf den äußeren Borkenschichten. Irgendwann ist diese Spannung so groß, dass die Borke weggedrückt wird. Normalerweise spült Regen die alte Rinde langsam ab. Der blieb in diesem Jahr aus. Außerdem sind die Stücke dieses Jahr besonders groß.
Auch andere Baumarten machen das. Nur ist es da häufig sehr unauffällig, weil nur sehr kleine Borkenschuppen abgestoßen werden. Das Ganze ist ein völlig natürlicher Vorgang, der sich unregelmäßig alle paar Jahre wiederholt.
Die abgeworfene Rinde wird vom Grünflächenamt nicht extra eingesammelt. Sie wird entsorgt, wenn die Kehrmaschine zufällig vorbei fährt. Alternativ bleiben die Stücke liegen und es bildet sich allmählich Humus.
Im Dresdner Stadtgebiet gibt es circa 53.850 Straßenbäume (Stand April 2018), davon werden 36.339 als Altbäume (ab dem 16. Standjahr) und 17.511 als Jungbäume gezählt. Mit 136 verschiedenen Baumarten in der Stadt gehört der Dresdner Straßenbaumbestand zu einem der artenreichsten innerhalb Deutschlands.