Chemnitz - In Sachsen durften dieses Jahr erstmals 16-Jährige bei der Europawahl wählen. Während die Politik hoffte, dadurch einen Gewinn für demokratische Parteien zu erzielen, erhielt die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte AfD die meisten Stimmen.
Diese Wahlergebnisse veranlassten den Chemnitzer Stadtschülerrat, die Initiative zu ergreifen und mit Vertretern der anderen Parteien in einer Podiumsdiskussion über die Anliegen der Schüler zu sprechen. Neben Themen wie der Vermögenssteuer wurde auch das aktuelle Bildungssystem diskutiert. Der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Dierks hatte hierzu eine klare Meinung:
„Finger weg vom Bildungssystem.“
Er ist von der aktuellen Situation überzeugt, während seine politischen Kollegen uneins sind.
Von Außen betrachtet weist das Bildungssystem in Sachsen deutliche Lücken und Probleme auf. Trotz offensichtlicher Defizite scheinen Lösungen allerdings in weiter Ferne zu liegen. Norma Grube, stellvertretende Landesvorsitzende der FDP und selbst Lehrerin, sieht die aktuelle Bildungssituation differenzierter. Bei der Vielzahl an Themen, die an diesem Tag besprochen wurden, war es logisch, dass nicht überall Lösungen präsentiert werden konnten. Das muss laut Stadtschülerrat Eddy Ittner auch nicht sein. Sein Ziel war es vor allem, dass Schülern gerade auch bei politischen Themen zugehört wird. Das Zuhören scheint zumindest zu funktionieren. Bei der Umsetzung hapert es jedoch noch. Fest steht, dass Jugendliche mehr Beachtung seitens der Politik fordern und entsprechendes Handeln erwarten.