Zittau - Im Kampf gegen Kriminalität in der Grenzregion erweitert Sachsens Polizei ihre Videoüberwachung.
Am Freitag wurden in Zittau sieben Kamerasäulen installiert. Die Polizei bezeichnet die Technik als videogestütztes Personen-Identifikations-System (PerIS). Es ist bereits seit 2019 im Freistaat im Einsatz. Mit ihm ließen sich nun auch in Zittau Straftäter bei Tag und Nacht sowie bei jedem Wetter hochauflösend aufzeichnen und identifizieren, erklärt Innenminister Armin Schuster (CDU) laut einer Mitteilung. «Ein vergleichbar leistungsstarkes System ist mir zumindest im europäischen Raum bis dato nicht bekannt, die bisherigen Ermittlungserfolge sprechen für sich.»
Mit dem bisherigen System in Görlitz - es umfasst zehn Kamerasäulen und zwei mobile Geräte - konnten seit 2019 insgesamt 931 «verfahrensrelevante Treffer» erzielt werden, hieß es. Die Tendenz sei deutlich steigend. Allein im Jahr 2023 habe es 375 entsprechende Treffer gegeben. «Den Schwerpunkt der Straftaten bilden dabei Eigentumsdelikte. Beispielsweise wurden hochwertige Fahrräder nach besonders schweren Fällen des Diebstahls regelmäßig über die Altstadtbrücke gebracht», teilte das Ministerium mit. Der hierdurch in Görlitz entstandene Sachschaden wird in einem einzigen Quartal im Jahr 2022 auf 230.000 EUR veranschlagt. Mit «PerIS» habe man eine Vielzahl der Delikte aufklären können.
Nach Angaben des Ministeriums kam das Videosystem auch bei anderen Straftaten zum Einsatz, darunter beim sogenannten Enkeltrick sowie bei Raubstraftaten und Drogendelikten. Insgesamt habe man bisher Taten mit einem Gesamtschaden von mehr als 10 Millionen Euro aufklären können.
Die Anschaffungskosten für das neue System in Zittau liegen bei reichlich einer Million Euro. Hinzu kommen Kosten für das erforderliche Strom- und Glasfasernetz - etwa 460.000 Euro. «Diese Investition ist gut angelegtes Geld für unser aller Sicherheit», sagte Petric Kleine, Inspekteur der Polizei. Damit trage man speziell zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Menschen in der Grenzregion bei. (dpa)