Chemnitz – Die Videoüberwachung der Zentralhaltestelle ist seit Monaten ein heiß diskutiertes Thema in der Stadt. Die Entscheidung, dass Kameras kommen sollen, ist inzwischen gefallen. Wir haben bei der Polizei nachgefragt, was man sich damit erhofft.
Die Zentralhaltestelle ist seit Monaten ein Kriminalitätsschwerpunkt in Chemnitz. Die Polizei ist bereits länger in Gesprächen mit der Stadt, wie man das Problem in den Griff bekommen könnte. Eine Idee war es, mithilfe von Videoüberwachung an der Zentralhaltestelle die Situation zu entschärfen. In der Bevölkerung sorgt die geplante Videoüberwachung seit mehreren Monaten für Diskussionsstoff. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Chemnitzer bei dem Thema geteilter Meinung sind.
Um die Sicherheit in der Chemnitzer Innenstadt zu stärken, soll die Überwachung an der Zenti nun jedoch tatsächlich kommen. Betrieben werden sollen die Kameras von der CVAG, nicht von der Polizei. Bei zukünftigen Straftaten an der Zenti könnte dann die Polizei auf die Aufnahmen der CVAG zurückgreifen, um damit zum Beispiel an die Öffentlichkeit zu gehen. Damit ist sichergestellt, dass bei einer eventuellen Änderung der Sicherheitslage nicht umsonst in ein Überwachungssystem investiert wurde. Denn die CVAG dürfte die Kameras trotzdem weiterhin verwenden. Das Ziel soll vor allem die Abschreckung der Begehung von Straftaten sein.
Der Ausschreibungsprozess wird voraussichtlich noch dauern. Erst im Anschluss kann dann in die Erprobungsphase gegangen werden. Bis also tatsächlich ein funktionierendes Überwachungssystem an der Zenti installiert ist, kann es durchaus noch bis zu zwei Jahren dauern. Aber auch mithilfe von Komplexkontrollen wird seit 2016 die Sicherheit in der Chemnitzer Innenstadt erhöht. In den vergangenen Monaten waren immer wieder große Polizeiaufgebote unterwegs. Drogenspürhunde suchten nach Betäubungsmitteln, Personen wurden durchsucht und Zivilbeamte behielten die Lage vor Ort im Auge. All das war Teil der großangelegten Kontrollen der Polizei.
Obwohl es zunächst Gegenwind gab, sprechen die Ergebnisse der Kontrollen für sich. Seit 2016 werden diese nun in regelmäßigen Abständen durchgeführt, zuletzt am Dienstag. Dabei wurden mehr als 20 Straftaten festgestellt und sechs Haftbefehle vollstreckt. Wie bereits bei den letzten Kontrollen, machten auch diesmal Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz den Großteil der Straftaten aus. Ob es die Komplexkontrollen jedoch weiterhin geben wird, ist noch unklar. Denn zum 01. August wird der aktuelle Polizeipräsident Uwe Reißmann in den Ruhestand gehen. Wie es danach mit den Kontrollen weitergeht, muss dann sein Nachfolger entscheiden.