So, 07.07.2024 , 15:58 Uhr

Nachdem "Alles für Deutschland" gerufen wurde

Polizei untersucht Nazi-Parole bei AfD-Veranstaltung in Freiberg

Freiberg – Die Polizei ermittelt derzeit wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen bei einer Veranstaltung der AfD am Samstag in Freiberg.

Anlass ist der Vorwurf, dass während der Veranstaltung die Nazi-Parole "Alles für Deutschland" gerufen wurde. Diese Parole war einst auf dem Dienstdolch der SA, der paramilitärischen Organisation der NSDAP, eingraviert.

Die besagte Veranstaltung "AfD-Bundestagsfraktion vor Ort" fand am Samstag unter der Teilnahme der Parteivorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel statt. Laut Polizei sollen bis zu 2.000 Menschen an der Veranstaltung teilgenommen haben. Ein Gegenprotest unter dem Motto "Freiberg hat keinen Bock auf Faschismus" brachte zwischen 100 und 125 Menschen auf die Straße.

Besonders brisant ist der Vorfall, da Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke erst kürzlich zweimal wegen der Nutzung genau dieser Losung zu Geldstrafen verurteilt worden war. 

Zusätzlich zu den Ermittlungen aufgrund der Nazi-Parole nahm die Polizei am Samstag eine Anzeige wegen Beleidigung auf und stellte mehrere "linksmotivierte Schmierereien" an Verkehrsschildern fest. (mit dpa)