Dresden- Fast 8 Stunden waren Einsatzkräfte am Dienstag auf der Rudolf-Leonhard-Straße in der Leipziger Vorstadt im Einsatz. Dort hatten Passanten einen jungen Mann mit einer Waffe an einem Fenster eines Wohnhauses gesehen.
Update 10:00 Uhr, Abschluss-Bericht der Feuerwehr Dresden:
Wie die Feuerwehr Dresden am Donnerstagmorgen mitteilt, wurden sechs Polizisten durch das Einatmen von Brandrauch verletzt, vor Ort notärztlich versorgt und mit Rettungswagen in Krankenhäuser transportiert. Um ausreichend Transportkapazitäten für eine größere Anzahl an Verletzten in der sehr dynamischen Lage vorzuhalten, wurde nach einem "Massenanfall von Verletzten" alarmiert.
Update 23:20 Uhr, Abschluss-Bericht der Polizei:
Die Dresdner Polizei setzte sofort ihre Interventionskräfte ein, die den Bereich absperrten. Zudem brachten Polizeibeamte die Bewohner der umliegenden Wohnungen in Sicherheit. Gleichzeitig wurden das Spezialeinsatzkommando (SEK) sowie die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen hinzugerufen. Zwischenzeitlich feuerte der Mann die Pistole am Fenster im 1. Obergeschoss mehrfach ab und warf sie dann nach den Polizeibeamten. Die Beamten stellten die Waffe sicher. Es handelte sich offensichtlich um eine Schreckschusspistole. Später hantierte der Mann mit einer Langwaffe am Fenster. Weiterhin drohte er einen selbstgebauten Sprengsatz zu zünden, falls Polizisten in die Wohnung kämen. Vor diesem Hintergrund wurde die USBV-Gruppe des Landeskriminalamtes Sachsen hinzugezogen, die für die Sicherung bzw. Entschärfung unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen verantwortlich ist. Mehrere Kommunikationsversuche über einen längeren Zeitraum mit dem Mann, der sich zwischenzeitlich in die Wohnung zurückgezogen hatte, verliefen nicht zielführend. Gegen 21:45 Uhr stellten Einsatzkräfte einen Brandausbruch in der betroffenen Wohnung fest. Daraufhin verschaffte sich das SEK Zutritt zur Wohnung, um die Person zu retten. Die Beamten gelangten jedoch aufgrund der massiven Brandentwicklung nicht bis zum Gesuchten. Die Feuerwehr löschte den Brand. In der Folge stellten Einsatzkräfte eine leblose Person in der Wohnung fest. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Die Identität konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Update 18:40 Uhr:
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot und Spezialkräften vor Ort. Der Mann mit der mutmaßlichen Waffe hält diese immer wieder aus dem Fenster und scheint an der Hand verletzt zu sein.
Es scheint, als würden sich die Einsatzkräfte auf einen Zugriff vorbereiten.
Zeugen wollen gehört haben, dass bereits Schüsse gefallen sind. Dies ist aber noch nicht bestätigt.
Die Straße ist weiterhin gesperrt.
Linienbusse wurden geordert, um die Anwohner, die derzeit ihre Wohnung nicht erreichen, ins Warme zu bringen.
Update 18:52 Uhr:
Der Linienbus zur Versorgung der evakuierten Anwohner ist eingetroffen.
Update 20:44 Uhr:
Bisher hat sich die Lage noch nicht verändert. Der Mann wurde nicht mehr am Fenster gesichtet. Die Einsatzkräfte sind weiterhin in Stellung vor dem Gebäude und der Straßenzug ist nach wie vor gesperrt.
Update 21:13 Uhr:
Laut dpa-Informationen rückte eine Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamts an, um mit dem Mann Kontakt aufzunehmen. Im Einsatz seien außerdem das SEK und Beamte der USBV. Deren Aufgabe ist unter anderem die Entschärfung und Sicherung von «unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen». Die USBV-Gruppe sei hinzugezogen worden, um «für alle Eventualitäten gewappnet» zu sein, sagte der Polizeisprecher auf Nachfrage.
Brandausbruch in der betroffenen Wohnung festgestellt worden sei. Die Feuerwehr sei zum Löschen des Feuers angerückt. Zu den Hintergründen des Feuers äußerte sich der Sprecher zunächst nicht. (dpa)
Update 00:04 Uhr:
Bei dem SEK-Einsatz der Polizei in Dresden wegen eines Bewaffneten ist am Mittwochabend ein Toter aus der betroffenen Wohnung geborgen worden. Dessen Identität konnte zunächst nicht zweifelsfrei geklärt werden, wie die Polizei am späten Mittwochabend mitteilte. In der Wohnung war am späten Abend ein Feuer ausgebrochen, woraufhin das SEK und die Feuerwehr sich Zutritt zu der Wohnung verschafften. (dpa)
Ob es sich um eine echte Waffe oder eine Attrappe handelt, ist derzeit noch unklar. Seine Hand scheint blutverschmiert und verbunden.