Leipzig – Ein Polizeiposten im Stadtteil Connewitz wurde in der Nacht zum Sonntag mit einem großen Graffiti des Slogans "Free Maja" beschmiert. Dieser Slogan bezieht sich auf die umstrittene Abschiebung einer mutmaßlich linksextremistischen Person nach Ungarn, gegen die am Samstag in Leipzig demonstriert wurde.
Zusätzlich wurde der Polizeiposten mit Steinen beworfen, wie die Polizei mitteilte. An der Demonstration unter dem Motto "NoExtradition - Free Maja" nahmen laut Polizei am Samstagnachmittag über 550 Menschen teil.
Die Person "Maja", um die sich der Protest drehte, ist eine 23-jährige, in Jena geborene Person, die sich als non-binär identifiziert. Sie soll letztes Jahr an Angriffen auf vermutete Rechtsextremisten in Budapest beteiligt gewesen sein, woraufhin die ungarische Justiz ein Strafverfahren gegen sie eröffnete. Obwohl das Bundesverfassungsgericht die Auslieferung per Eilentscheidung untersagte, wurde "Maja" eine Stunde zuvor an Ungarn übergeben.
Die Demonstration wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Zeitgleich fanden in der Stadt das Fanfest zur Fußball-EM sowie Freundschafts- und Testspiele der Vereine Chemie Leipzig und Lokomotive Leipzig statt. Insgesamt waren 1100 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, darunter auch Kräfte aus Bayern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Wasserwerfer aus Rheinland-Pfalz waren ebenfalls vor Ort.
Die Polizei zog ein positives Fazit zum weitestgehend störungsfreien Verlauf der Demonstration. Allerdings äußerte die Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel Kritik an der massiven Polizeipräsenz, die ihrer Meinung nach eine einschüchternde Wirkung hatte und Menschen von der Teilnahme abhalten könnte. Sie bezeichnete dies auf X als Eingriff in die Versammlungsfreiheit. (mit dpa)
Wir haben die Demonstration für Sie zusammengefasst: