Leipzig- Nach mehreren Jahrzehnten der gezielten Flutung eines Teils des Leipziger Auwaldes zieht die Stadt eine positive Bilanz des Langzeitprojekts.
Nach mehreren Jahrzehnten der gezielten Flutung eines Teils des Leipziger Auwaldes zieht die Stadt eine positive Bilanz des Langzeitprojekts. In dem Gebiet, das seit rund 30 Jahren meist im Februar oder März absichtlich überflutet wird, sei unter anderem der Spitz-Ahorn auf dem Rückzug, sagte Axel Schmoll, Mitarbeiter des Amtes für Umweltschutz. Dieser Baum gehöre nicht in den Auwald. Dafür breiteten sich andere auwaldtypische Gehölze wieder mehr aus, und auch bestimmte Schnecken- und Käferarten, die es nass mögen, seien vermehrt anzutreffen.
Im Rahmen der «Paußnitzflutung» wird jedes Jahr ein etwa fünf Hektar großes Areal im südlichen Auwald überschwemmt. Auch in diesem März durfte sich das Wasser dort wieder ausbreiten. Früher waren Überflutungen im Auwald ganz normal. Für den Hochwasserschutz der Stadt wurden dann allerdings Flüsse begradigt und Entwässerungskanäle wie die Neue Luppe angelegt. Damit ist dem Auwald seine typische Dynamik mit wiederkehrenden Überschwemmungen abhanden gekommen. Dass sich zum Beispiel der Spitz-Ahorn im Auwald ausgebreitet habe, sei letztlich nur ein Anzeichen dafür, «dass wir keine Aue mehr haben», sagte Schmoll. Der Baum sei nicht «überflutungstolerant». In einem trockenen, nicht regelmäßig überschwemmten Areal, fühle er sich dagegen wohl. In Zukunft soll noch ein größeres Gebiet im Auwald wieder vernässt werden. Das Projekt «Dynamische Aue» vergrößere die Fläche auf rund 20 Hektar, so Schmoll. (Die Genehmigungen lägen inzwischen alle vor. Die Stadt hofft, dass die Landestalsperrenverwaltung im nächsten Winter an die Umsetzung geht.)
Quelle: dpa