Leipzig – Im Theater der jungen Welt trifft Fußball auf Kultur. Ab April wird dort nämlich die Geschichte des Fußballers und NS-Opfers Julius Hirsch erzählt. Am Montag wurde das Stück „Juller“ mit einem öffentlichen Probenauftakt vorgestellt.
Die Stückfassung des Autors Jörg Menke-Peitzmeyer soll für das Eintreten gegen Antisemitismus und Ausgrenzung sensibilisieren. Julius Hirsch, bei seinen Fans bekannt als „Juller“, war siebenmaliger Nationalspieler und wurde vermutlich 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Mit dem Theaterstück und eigens dafür entwickelten Workshops werden insbesondere Kinder auf spielerische Weise an ein historisches Thema herangeführt, dass auch in der heutigen Zeit noch sehr relevant ist. „Wo sollen sie es noch mitbekommen? Sie werden nicht extra in Geschichtsbüchern blättern und den Namen Hirsch dort suchen. Aber Theater bringt es und zwar mit künstlerischen Mitteln“, so Küf Kaufmann, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. Regie führt der Intendant des TdjW, Jürgen Zielinski, der mit diesem Stück das Publikum auf verschiedenen emotionalen Ebenen erreichen möchte. Humor und Drama sollen verbunden werden, so Zielinski.
Gefördert wird das Projekt unter anderem von der DFB-Kulturstiftung und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, die dazu beitragen, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach zu halten.
Premiere ist am 08. April im Großen Saal des Theaters der jungen Welt. Im Herbst wird „Juller“ dann auf Gastspieltournee durch ganz Deutschland gehen.