Mo, 17.10.2022 , 17:05 Uhr

Prozess gegen Gil Ofarim vorerst geplatzt

Leipzig- Der Prozess gegen den Musiker Gil Ofarim wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel ist zunächst geplatzt.

Die geplanten Termine zur Hauptverhandlung vom 24. Oktober bis Ende November seien aufgehoben worden, teilte das Landgericht Leipzig am Montag mit. Begründet wird der Schritt mit einer Fürsorgepflicht für den Angeklagten. Es benötige noch Zeit, über die offenen Rechtsmittel der Verteidiger zu entscheiden.

Außerdem soll die Zeit genutzt werden, um über eine weitere Anklageerhebung gegen den 40-Jährigen zu entscheiden. Dabei geht es um falsche eidesstattliche Versicherung sowie Betrug und versuchten Betrug. Zudem regte das Gericht an, einen Versuch für einen Täter-Opfer-Ausgleich und damit eine außergerichtliche Einigung zu unternehmen.

Ofarim hatte vor einem Jahr in einem viralen Video geschildert, dass ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Leipzig hat sich der Vorfall aber nicht so zugetragen. Der betroffene Mitarbeiter hatte Anzeige erstattet.

Weil die zuständige Strafkammer mit Haftsachen derzeit ausgelastet ist, sei mit einer Neuterminierung frühestens in einem halben Jahr zu rechnen, hieß es weiter. (dpa)