Zwickau - Mit fünf massiven Axthieben auf den Kopf soll ein 39-Jähriger im Juli seinen früheren Fußballtrainer ermordet haben. Zum Prozessauftakt am Landgericht Zwickau hat er am Mittwoch ein Geständnis abgelegt. Diese Tat sei das Allerschlimmste und durch nichts zu rechtfertigen, räumte er schluchzend ein. In dem Trainer will er seinen Peiniger erkannt haben, der ihn als Kind zweimal sexuell missbraucht habe.
Laut Anklage hat er sich mit der Tat rächen wollen. Dabei habe er das Opfer Anfang Juli in Lichtenstein hinterrücks attackiert, als dieses nichtsahnend bei ihm zu Hause auf dem Sofa saß. Die Axt zertrümmerte Schädel und Halswirbelsäule - jeder der fünf Schläge sei geeignet gewesen, den Mann zu töten.
An den Axtangriff selbst könne er sich nicht konkret erinnern, sagte der 39-Jährige nun vor Gericht. Er hatte sich hinterher der Polizei gestellt.
Den Angaben zufolge hat der sportliche Mann 2011 bei einem Unfall einen vollständigen Gedächtnisverlust erlitten und sich an sein Leben zuvor nicht mehr erinnern können. Die Staatsanwaltschaft spricht deswegen von einem vermeintlichen Missbrauch durch den früheren Trainer, an dem er keine eigenen Erinnerungen hatte.
Der 39-Jährige sagte vor Gericht, er habe nach seinem Unfall wiederholt von dem Missbrauch aus Jugendtagen geträumt. Als er sich wenige Tage vor der Bluttat das erste Mal mit dem früheren Trainer getroffen habe, sei ihm klar geworden: Er ist dieser Peiniger. "Ich habe es an meinem ganzen Körper gespürt." Im Vieraugengespräch habe er ihm gesagt, dass ihm die Übergriffe leidtäten. (mit dpa)