Dresden - Eine Demonstration der «Querdenker»-Szene ist am Sonnabend in Dresden auf Gegenprotest gestoßen. Beide Lager begegneten sich am Theaterplatz in Hör- und Sichtweite, wie die Polizei informierte.
Es sei aber zu keinen tätlichen Auseinandersetzungen gekommen. Teilnehmerzahlen nannte die Polizei auf Nachfrage nicht. Einige Gegendemonstranten hätten versucht, den Umzug mit einer Sitzblockade auf der Carolabrücke zu stoppen. Der Aufzug sei daraufhin an dieser Stelle vorbei geleitet worden, hieß es. Insgesamt seien 365 Polizisten im Einsatz gewesen.
Die Kundgebung der «Querdenken»-Szene unter dem Titel «Demo für Frieden und Freiheit - Reformation der Gesellschaft» war auch von den rechtsextremen Freien Sachsen und sogenannten Reichsbürgern unterstützt worden.
Die Gegendemonstranten waren vom Gelände der Universität zum Theaterplatz gezogen. «Wir sind zufrieden mit der Resonanz», sagte ein Sprecher des Bündnisses «Herz statt Hetze». Auf Plakaten sprachen sie sich die Teilnehmer gegen Faschismus und für Toleranz aus.
Im Nachgang der Demonstrationen ermittelt die Polizei zu mehreren, möglicherweise strafbaren Vorfällen. So wird gegen eine 48-Jährige wegen Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole ermittelt. Sie hatte den Angaben nach eine Deutschlandfahne verkehrt herum getragen. Auch würden mehrere Banner und Plakate geprüft, auf denen Politiker in Sträflingskleidung abgebildet waren. Gegendemonstranten gerieten wegen des Verdachts der Aufforderung zu Straftaten sowie Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ins Visier der Polizei. 13 Teilnehmer hatten sich den Angaben zufolge vermummt.
(dpa)