Dresden - Der Stadtrat hat am Donnerstag über den Bau eines Radstreifens entlang der Albertstrasse abgestimmt. Zur Debatte stand ein Antrag der FDP-Fraktion, das geplante Rot-Rot-Grüne Bauvorhaben zugunsten des Erhalts aller 4 Autofahrbahnen vorerst doch noch zu stoppen.
Da es im aktuellen Dresdner Stadtrat keine klaren Mehrheitsverhältnisse gibt, zogen beide Seiten alle Register, um die nötigen Stimmen zu erhalten. Linke, Grüne und SPD versuchten es mit einem kurzfristig eingebrachten Kompromissvorschlag, um eines ihrer Herzensanliegen doch noch umzusetzen: 2 Jahre nach Umsetzung könne man noch einmal ergebnisoffen Bilanz ziehen und schauen, ob sich das Projekt bewährt habe. Zünglein an der Waage war wiedereinmal die neu gegründete Bürgerfraktion um den Ex-SPD-Mann Thomas Blümel. Am Ende der knapp 2-stündigen hitzig geführten Debatte stand eine knappe 35 zu 33 Stimmen-Mehrheit für einen einstweiligen Stopp des Radwegbauvorhabens. Der Stadt Dresden könnte aber auch das nicht realisierte Projekt Geld kosten: Schadensersatzforderungen für bereits erteilte Bauaufträge sind laut Baubürgermeister Schmidt-Lamontain durchaus im Bereich des Möglichen.