Radebeul - Etwa 30.000 Besucher feierten am Wochenende bei bestem Frühlingswetter die 27. Karl-May-Festtage. In einem bunten und vielseitigen Fest begegneten sich Familien, Hobbyisten und fremde Kulturen.
Zur Eröffnung am Freitagabend strömten zahlreiche Countryfans in die Westernstadt Little Tombstone. Zur Eröffnung lernten die Besucher eine bislang eher unbekannte Facette Karl Mays kennen. Die Chorgemeinschaft Radebeul Lindenau und das Florian-Geyer-Ensemble Chemnitz sangen von Karl Mays komponier te und gedichtete Lieder. Im Anschluss stimmten die Radebeuler Urgesteine „The Canyon Boys“ und die„Countrysängerin des Jahres 2017“ Danny June Smith mit ihrer Band zur Freiberger Country Nacht voller Energie und Spielfreude auf das Festwochenende ein.
Besondere Vielfalt erlebten die Besucher in diesem Jahr bei den Präsentationen in der Kleinen Feder. Sechs indigene Nationen gaben faszinierende Einblicke in ihre Kulturen und präsentierten traditionelle Tänze, Geschichten und Musik. Besonders beeindruckend waren die Tänze der Kwakwaka’wakw Nation. In der Gestalt von Tieren, mit Masken, Federschmuck und Trommelklängen ließen sie die Zuschauer an den Traditionen ihrer Vorfahren teilhaben. Bereits zum sechsten Mal reisten die Häuptlinge und Tänzer der Oneida Indian Nation nach Radebeul. Zahlreichen interessierten Zuschauern zeigten sie traditionelle Tänze ihrer irokesischen Kultur. Ed E. Bryant von den Tsimshian aus Kanada stellte mit Tanz, Gesang und Trommelklängen seines Volkes vor. Zur Geschichtennacht am Samstagabend erzählten die Vertreter unterschiedlichster Kulturen Heldengeschichten aus ihrer Heimat.
Auf Karl Mays Geschichtenbasar tauchten die Besucher in die Welt des Orients ein. Großer Beliebtheit erfreuten sich die Geschichten des aus dem Libanon stammenden Kaffeehaus-Geschichtenerzählers Jusuf Naoum, der orientalische Märchen in unsere heutige Zeit übertrug. Die Westernstadt Little Tombstone wurde von den Halunken Big Eddy und Locci aufgemischt. Die Geburtstagsfeier anlässlich von Loccis 80. Geburtstag endete in einer großen Tortenschlacht zwischen ihm und einer ausgewählten Runde aus Freunden und Feinden.
Höhepunkt der Festtage war die große Sternreiterparade am Sonntagmorgen. 156 Reiter zogen an zahlreichen Zuschauern vorbei über die Meißner Straße. Sieger des diesjährigen Sternritts waren Holm Opitz, Jan Ebert und Daniel Schmied aus Adorf im Vogtland. Auf ihren Pferden ritten sie insgesamt 220 Kilometer zu den Karl-May-Festtagen. Als besondere Ehrung überreichte ihnen Winnetou der Landesbühnen Sachsen eine von Ed E. Bryant gefertigte indianische Friedenspfeife.
„Besonders erfreut waren wir darüber, so viele Familien bei den Festtagen zu begrüßen“, sagt Kulturamtsleiter Alexander Lange. „Zahlreiche Kinder kamen als Karl Mays Helden verkleidet zum Fest und erlebten als kleine Winnetous, Nscho-Tschis und Old Shatterhands spannende Abenteuer. Insgesamt fiel das Publikum durch seine Vielfalt auf. Jung und Alt, Western-Hobbyisten und Indianistiker, Gäste aus der nahen Umgebung und aus entfernten Ländern feierten ein friedliches und fröhliches Fest.“
Quelle: Amt für Kultur und Tourismus Radebeul