Di, 09.05.2023 , 15:36 Uhr

RB-Fußballer Henrichs geht gegen Onlinehetze vor

Leipzig- Der RB Leipzig Profifußballer Benjamin Heinrichs geht juristisch gegen Hassrede im Netz vor.

Der Nationalspieler Benjamin Henrichs gab bekannt, dass er aufgrund von Hassnachrichten, die gegen ihn gerichtet waren, mehrere Anzeigen erstattet hat. In einem Interview mit dem YouTuber Bilal Kamarieh erklärte der RB Leipzig Profi, dass er nicht gegen jeden Anzeige erstatte. Es gäbe eine gewisse Schwelle, bei der man sage, das gehöre zum Fußball dazu. Henrichs betonte, dass es das erste Mal gewesen sei, dass ihn die Nachrichten schwer getroffen haben, insbesondere die Sprachnachrichten, bei denen man merkt, dass echte Menschen dahinterstecken und nicht nur Fake-Profile sind. Er könne nicht jeden anzeigen, sonst wäre er jeden Tag damit beschäftigt.
Nach dem Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund Anfang April wurde Henrichs rassistisch und antisemitisch beleidigt. Einige der Nachrichten, die ihn erreichten, hatte er teilweise veröffentlicht. Als Abwehrspieler, dessen Vater aus Deutschland und Mutter aus Ghana stammt, erhielt er außerdem Verletzungswünsche. Henrichs hatte sich zu diesem Zeitpunkt rechtliche Schritte vorbehalten.
Kürzlich erhielt Henrichs erneut eine Hassnachricht nach dem Sieg in Freiburg. Er gab an, den Absender identifiziert und dessen Vater zur Rede gestellt zu haben. Der Vater entschuldigte sich bei Henrichs für das Verhalten seines minderjährigen Sohnes. Daraufhin rief der 16-jährige Sohn des Absenders den RB-Profi persönlich an und entschuldigte sich ebenfalls.