Leipzig - Mit verschmitztem Grinsen klatschte Marco Rose jeden seiner Spieler einzeln ab. In nur zwei Tagen hat der gebürtige Leipziger seinem neuen Club zu alter Spielfreude verholfen - zumindest schien es beim 3:0 (2:0) am Samstag gegen Borussia Dortmund schon sehr so, dass RB Leipzig mit der Rose-Verpflichtung den richtigen Weg eingeschlagen hat.
«Es war sicherlich noch nicht perfekt, aber wir waren intensiv, haben was ausgestrahlt, haben das Stadion mitgenommen und uns selbst. Ich kann mit der Art und Weise sehr gut leben», sagte Rose, der erst am Donnerstag vorgestellt worden war.
Zumal die nächste Bewährungsprobe schon am Mittwoch wartet. Leipzig reist zum Champions-League-Spiel zum großen Real Madrid. «Hoffentlich speichern sie es richtig ab», sagte Rose mit Blick auf seine Profis und den verdienten Sieg gegen den BVB. «Ich habe nicht die Hand aufgelegt, ich bin kein Zauberer.»
Willi Orban hatte RB vor 47 069 Zuschauern schon nach sechs Minuten in Führung gebracht, Dominik Szoboszlai (45.) erhöhte mit einem Distanzschuss, ehe der eingewechselte Amadou Haidara (84.) zum Endstand traf. RB kletterte dank des zweiten Saisonsieges auf Rang zehn der Tabelle. Der BVB fiel auf Rang vier zurück.
«Der Fußball passte sehr gut zur Mannschaft. Wir haben davor auch keine andere Sportart gespielt», sagte Xaver Schlager, der als ehemaliger Salzburger Profi unter Rose sofort in der Startelf stand. «Die Art passt zu mir, es sind einfache Sachen, viel Aggressivität, Laufbereitschaft, die Grundtugenden. Dabei darf man Fehler machen, aber die Basics müssen da sein.» Rose hatte sein System im Vergleich zu dem unter Vorgänger Domenico Tedesco abgeändert, Leipzig spielte im kompakten 4-2-3-1.
Roses Nachfolger beim BVB, Edin Terzic, äußerte, es sei «sehr bitter» für den Vizemeister. «Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt, nur fünf oder sechs Minuten reichen hier in Leipzig nicht, um was mitzunehmen.» Rose genoss den Sieg eher innerlich. «Es war ein spezielles Spiel, wenn Borussia kommt, ich habe da viele Freunde, dementsprechend ist null Genugtuung dabei.»
Der BVB war nur phasenweise zur Entfaltung gekommen und hatte in der ersten Halbzeit keine hochkarätige Torchance. Anders Leipzig - und Rose versäumte es nicht, seinen Vorgänger für dessen Arbeit zu loben. (Quelle: dpa)